Juni 16
19
Nils am Einstieg der Golden Boy (7c+), nach dem Abknipsen.
Eine wunderschöne, glatte, 20m hohe, vertikale Mauer, mit einem fantastischen Blick hinauf in die italienischen Gardaseeberge und hinunter in das schöne Sarcetal. Schmerzhafte Krallergriffe, kleinste Schmiertritte – das ist Terlago, Arrampicare a la Old School vom Feinsten. Jahrzehnte der Klettererfahrung vorzuweisen ist für den Aspiranten, der im technisch anspruchsvollen Terlago abheben will, klar von Vorteil. So hat in Terlago der berühmte Manolo Zanolla genannt „Il Magico“ 2009 mit über 50 Jahren eine 8c („Thin Ice“) abgezockt. Meist in den 90ern des vergangenen Jahrhunderts von Locals um Dano Bonvecchio, Rolando Larcher und die Sysiphos-Erschliesser eingerichtet und erstbegangen, steht die Wand mit klasse klassischen Routen heute über dem romantischen Örtchen Terlago am obersten Ende des Sarcetales. Hajo Friederich hat bereits etliche Tage an der verweisten Mauer von Terlago verbracht und wollte dort ein 8a Projekt („Maledetta Fortuna“) finalisieren, in das er sich verliebt hatte. Mit seinem Audi S1 Flitzer fuhren wir am Freitag morgen nach Terlago. Ich bin diese Art der Kletterei nicht mehr wirklich gewohnt und habe mich (nach dem Einklettern in der „Golden Osvaldo“ – hart 7b+) auf ein erfolgversprechendes Tagesprojekt, die „Golden Boy„, eine Kratzer-7c+, eingelassen. Zum Glück waren die Temperaturen ungewöhnlich kühl (15°-20°) und so konnten wir nach zwei sehr angenehmen Tagen, beide erfolgreich abschliessen. Nach einem kleinen Schwimmausflug im nahen Lago di Terlago zwickte ich die „Golden Boy“ im zweiten Versuch ab. Sehr zufrieden kehrten wir Samstag Mitternacht zurück ins verregnete Heimatland.
Hajo mit seinem Audi S1-Flitzer in Terlago – im Hintergrund über dem Ort die Wand
Juni 16
15
Seit Anfang Mai war ich viel unterwegs. Im Rahmen eines Trainer B Breitensport Lehrganges stattete ich dem Mellotal, während des Melloblocco-Festivals, einen kurzen Besuch ab. Es folgte wetterbedingt ein Aufenthalt im Allgäu. Daran schloss sich der zu Pfingsten übliche Kletterurlaub in der Gorge du Tarn an. Zurück in München, war ich auf der Gilchinger Meisterschaft als Schrauber und Moderator im Einsatz. Keine Woche später hatte ich einen weiteren Schraubereinsatz auf den deutschen und bayerischen Wettkämpfen in Berchtesgaden.
Nils als Routenschrauber in Berchtesgaden im Einsatz; Foto: DAV Sektion Berchtesgaden
Letzte Woche war ich in Berchtesgaden als WettkamPp
pfroutenschrauber im Einsatz. Mit viel Spaß an der Arbeit kreierten Josef Wetzl (Chef), Stefan Hallinger (Routenbauer aus Berchtesgaden) und meine Wenigkeit insgesamt 13 Wettkampfrouten für die Jugend D bis A. Bis auf zwei Routen, entsprachen alle Routen den Ansprüchen einer guten Wettkampfroute: Progressive Schwierigkeiten, vielseitig, der Teilnehmerklasse entsprechend, differenzierend, das sind die allgemeinen Ansprüche, die eine Wettkampfroute erfüllen muss. Mehrere Hundert Teilnehmer und Zuschauer kämpften am Samstag und Sonntag um den Sieg.
Siegerehrung Jugend C weiblich
Auf der Page der DAV Sektionen München & Oberland wurde ein Bericht von mir zu den Leadwettkämpfen in Berchtesgaden veröffenlicht.
Bericht der DAV Sektion Berchtesgaden…
Bericht des KVB (Kletterfachverband Bayern)…
Bericht des Deutschen Alpenverein Bundesverband …
Pou Hei hookt an der Dachkante der Finaleroute; Foto: DAV Sektion Berchtesgaden
Silja kurz unter dem Top der Finaleroute; Foto: DAV Sektion Berchtesgaden
Juni 16
15
Silja toppte die rosa Mädelsquali (7b)
Auch bei der 7. Gilchinger Meisterschaft war ich wieder als Schrauber und Moderator im Einsatz. Nachdem ich 2010 bis 2012 die Gilchinger Meisterschaft organisiert habe, zeichnet die DAV Sektion München für deren Organisation verantwortlich. Um so besser kann ich mich um mein Kerneinsatzgebiet, den Kaderwettkampf kümmern, für den ich die Routen schraube. Dieses Mal war Bene Hirschmann, ein „junger Wilder“ aus Bad Tölz beim Routenschrauben mit dabei. Es gelang uns 10 schöne, homogene Wettkampfrouten für die vier Altersklassen (Kinder, Jugend, Erwachsene, 40+) zu kreieren, die den Ansprüchen der Teilnehmer des in die Gilchinger Meisterschaft integrierten Kaderwettkampfes gerecht wurden.
Auf der Page der DAV Sektionen München & Oberland wurde ein Bericht von mir zur Gilchinger Meisterschaft veröffentlicht…
Siegerehrung weibliche Jugend, Lisa Pollinger gewinnt knapp vor Lara Lechner
Juni 16
15
Gorge du Tarn – Blick vom Tresor du Zebre Richtung De que fas aqui; Foto: J. Heinemann
Zum 10. Mal ging es zu Pfingsten in die Tarnschlucht. Damit ist dieser wildromantische Flecken Natur im südfranzösischen Massiv Central definitiv meine Lieblingsdestination zum Klettern. Ok, Bleau, Kalymnos oder auch die heimischen Alpen möchte ich keinesfalls missen, aber ein Hinweis, meiner Tarnaffinität ergibt sich aus den nicht seltenen Anfragen von neuen Tarnaspiranten bzgl. Empfehlungen. Dazu gleich ein kurzes Statement:
Inzwischen ist der größte Teil der Tarnwände für das Klettern wieder zugelassen und die offiziellen 350 Routen sind bestens saniert (es gibt noch weitere 350 „inoffizielle“). Wer aber glaubt um die obligatorisch weiten Hakenabstände herumzukommen, der sollte besser nicht zur verwunschenen, tief in das Massiv Central eingeschnittenen Gorge du Tarn anreisen. Wer allerdings auf extrem lange und überhängende Ausdauerhämmer in allerbestem Lochkalk (meist große, „weiche“ Löcher) steht und bei Flügen bis zu 20 m keine Bedenken hat, der ist hier bestens aufgehoben. Noch vor einigen Jahren war „die Tarn“ nur den Kletterern, die sich ab 7a wohlfühlen, vorbehalten. Dem ist nicht mehr so. Es gibt eine ganze Reihe an sehr schönen Routen auch im 6. Franzosengrad, darunter allerdings, wird das Angebot äusserst mager. Statement – Ende.
Geier über der Tarn; Foto: J. Heinemann
Eselwanderung, dieses Mal oberhalb des idyllischen Meyrueis
Zu meinem/unseren Tarnaufenthalt: Auch in diesem Jahr war wieder eine Anzahl an Bekannten vor Ort, u.a. Michi, Karin, Jochen, Carina, André, Jeannette und Spiri. Wer jedoch bitter fehlte waren Andi Dick und Irmi Braun. Andi hatte uns in den letzten Jahren zu später Stunde regelmäßig, bei einem Gläschen guten Weines, mit seinen schrägen Gesängen zum Schmunzeln und Lachen gebracht. Leider waren Andi und Irmi krankheitsbedingt „verhindert“. Zum Ausgleich analysierten wir die Krimis von Irmi. Aber versprochen: nächstes Jahr sind die beiden wieder dabei!
Trampolin, der ideale Ausgleich zum Klettern, v.o.n.u und v.l.n.r.: Silja, Antonia, Miro Mira, Spiri, Alex
Das übliche Procedere, auf 1/2 Tag Klettern folgt 1/2 Tag Unternehmungen in der Umgebung, wurde auch beim 10. Besuch der Tarnschlucht mit Freude beibehalten. Eselwanderung, Höhlenbesichtigung, Bauern- und Geiermuseum sowie die Kanufahrt auf der Tarn waren ebenso Pflichtprogramm, wie ein Tag in Sète am Meer (südwestlich von Montpellier). Einer der berühmtesten Chansoniers Frankreichs, der unvergessene Georges Brassons, stammt übrigens aus dieser wunderschönen Fischerstadt. Wir haben das ihm zu Ehren errichtete Museum besucht – empfehlenswert!
Graffiti im Hafenviertel – Die Freiheitsliebe des Georges Brassons ist in Sète überall präsent.
Auch einige Klettergroßtaten gibt es zu vermelden: Steffi hat im zweiten Versuch eine 7a+ (Self Controle/De que fas aqui) geknipst, Silja hat ihre erste 7c (Arachnide, im ersten Versuch) gemacht. Ich habe ein lange geplantes Vorhaben umgesetzt, Babylone, eine extrem athletische, supereindrucksvolle 7c+ (im zweiten Versuch) im Sektor Figues aux cul. Die zwei Wochen in der Tarn gingen viel zu schnell herum, mir kam es vor wie zwei Tage.
Der bekennende Individualanarchist Georges Brassons widmete viele seiner Chansons, dem unreflektierten Herdentrieb der Menschen.
Die Tarn ist auch ein beliebtes Kanurevier; Foto: J. Heinemann
In der berühmten Grotte D’Argilan über der Jonteschlucht; Foto: J. Heinemann
Kapelle auf der einsamen Causse (Hochebene) über der Tarnschlucht; Foto: J. Heinemann
Das wildromantische Katererstädtchen Le Rozier an der Tarn; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Juni 16
15
Das legendäre Mellobloco, das einmal im Jahr im italienischen Topboulder- und Klettergebiet des Val di Mello stattfindet muss man in meinem Alter nicht miterleben. 2000 bis 4000 meist jüngere Boulderer tummeln sich dann in den engen Talgründen um das kleine Dörfchen San Martino herum. Natürlich ist das ein Topereignis in der Kletterwelt, aber ich war gezwungen nur 5 Luftmeter von der DJ-Anlage entfernt zu früher Morgenstunde meinen Schlaf zu finden während 100te zur aktuell angesagten Housemusic abrockten. Am nächsten Tag war mein Bedarf an Ruhe entsprechend stark ausgeprägt. Da ich im Mellotal insgesamt schon etliche Wochen verbracht habe, wußte ich wo es ruhig sein würde. Am hintersten Ende des entgegengesetzt gelegenen Val Masino wurde mein Bedürfnis gestillt. Trotz Trainer B-Lehrgang, dessen Teilnehmer selbstverständlich vorrangig am Start waren, gelang es mir an diesem Tag einige Boulder bis 7B wegzudrücken. „Nur“ etwa zwei dutzend weitere, zumeist italienische Boulderer trieb das selbe Bedürfnis nach „Ruhe“ in diesen hintersten Winkel des Val Masino.
Am nächsten Tag öffnete der Himmel seine Schleusen und trieb unsere Gruppe ins heimische Füssen, der Heimatregion meines Lehrteamkollegen Christoph Gotschke. Dort belagerte der ganze Lehrgang zwei Tage die bekannte Kraftwerkswand und ich konnte noch eine harte 7c+ (Schreibtischlocal – im Tirolführer mit 7c aber na ja) wegdrücken. Selten hatte ich einen Lehrgang geleitet, bei dem ich derart erfolgreich klettern/bouldern konnte. Das lag aber auch an einem sehr sympathischen Team, das sich interessiert den neuesten Lehrinhalten widmete.
Mai 16
1
Nils freut sich auf dem Siegertreppchen in Rosenheim. Hajo Friederich hebt den obligatorischen 4-Halbe-Stiefel.
Es gibt sie noch: die lokalen Amateurwettkämpfe mit viel einheimischem Flair, einer extra Portion Witz und Tollerei und zugleich wird leistungsorientiert und fair geklettert (hier: gebouldert). Der jährlich stattfindende Rosenheimer Bouldercup zählt zu dieser Art von Veranstaltungen. Nach 6 Jahren Pause nahm ich dort wieder einmal teil und schaffte es ins Finale der 40+ Klasse. Dort war dann die Hölle los, Boulderweltcupstimmung im Rosenheimer Boulderstadel. Mit etwas Geschick konnte ich dort auf dem 2. Rang einchecken, hinter Hajo Friederich der voll zu Recht oben auf dem Stockerl stand.
Apr. 16
11
Gemeinsames Aufwärmen vor der Quali der Jugend B; Foto: Berthold Gillitzer
Am vergangenen Wochenende fand im Kölner Stuntwerk der Deutsche Jugendbouldercup und der deutsche Bouldercup der Erwachsenen statt. 170 Jugendliche aus den Klassen A + B traten gegeneinander an. Darunter waren auch ca. 25 Nachwuchsathleten von der Startgemeinschaft der DAV Sektionen München & Oberland. Zusammen mit Monika Retschy und Tabitha Eckfeldt betreute ich die begeisterten Boulderer. Einige sehr gute Ergebnisse konnten wir verzeichnen. So siegte Nationalkadermitglied Romy Fuchs souverän in der weiblichen Jugend A und Florian Hecht wurde mit etwas Glück Zweiter in der männlichen Jugend A. Die erst 16 jährige Leonie Lochner, die am Vortag sogar bis ins Finale der Damen vorstoßen konnte, machte an beiden Tagen jeweils einen sehr guten 5 Platz (Damen und Jugend A weiblich). Romy Fuchs scheiterte erneut, wie bereits vor ein paar Wochen in Hannover nur knapp an einer Teilnahme im Damenfinale. Überragend kletterte auch Monika Retschy auf. Sie deklassierte ihre Konkurrentinnen deutlich und gewann den Bouldercup bei den Damen unangefochten.
Bericht DAV Sektionen München & Oberland …
Apr. 16
3
Emotional Group Bouldering (EGB) in Algund
Vergangene Woche habe ich zusammen mit Pema Sherpa ein „gemischtes“ Trainingslager in Algund (bei Meran) und Ceredo (bei Verona) geleitet. Die Teilnehmer bezeichne ich deshalb als gemischt, weil sie sich aus den Wettkampfkadern 1 und 2 sowie aus dem Perspektivkader 1 der DAV-Sektionen München & Oberland zusammensetzten. Das Wetter war bestens, zumeist mild mit Temperaturen zwischen 15° und 20°.
Emotional Group Chilling (EGC) in Algund
Pemina hat den Überblick in Ceredo
In Algund wurde am Gneis gebouldert, in Ceredo an bestem Kalk der Vorstieg am Seil geübt. Sehr erfreulich auch, dass das bekannte Rock & Bloc Team aus Rosenheim in Ceredo mit am Start war. Die abendliche Teamkickermeisterschaft München-Oberland gegen Rosenheim konnten wir glücklich und denkbar knapp mit nur einem einzigen Tor Vorsprung (nach Verlängerung) für uns entscheiden. Das Team Rosenheim brillierte dafür am Fels und zockte dort einige Routen um 8a herum ab. Maxi Karrer gelang sogar die schwerste Route von Ceredo (eine 8c, seine erste).
Auch unser Team knippste in Ceredo einige Routen in „neuen“ Graden ab: Josephine Funk und Lisa Pollinger (7a), Franzi Kohl 7a (ihre 2.), Dominik Brack (7b+), Kathi Haimerl und Lara Lechner 7a+. In Algund wurde sogar ein 7B-Boulder nach etlichen kraftzehrenden Versuchen von Dominick Brack und Franzi Kohl bewältigt. Nachdem sich eines meiner Ringbänder „meldete“, beliess ich es beim Genussklettern (-bouldern). Mit den vielen schönen Gruppenerlebnissen, dem milden Wetter und der frühlingshaften Umgebung bleibt mir (und vermutlich auch den Teilnehmern) die Woche in guter Erinnerung.
Grafity in Südtirol
Grafity in Südtirol (Ausschnitt)
Grafity in Südtirol (Ausschnitt)
März 16
19
Hauptwand Achleiten: Beany, Hoody, Longsleeve, Hose von DIRECTALPINE.
Da waren dann doch noch ein paar Tage Winter angesagt, aber schon ist der Frühling da und die Temperaturen klettern. Gleich raus nach Achleiten (Wilder Kaiser) und ein paar Go’s in Handyman (eine 8a+ mit einer harten Einzelstelle), erstes Fazit: geht viel besser als beim letzten Mal…