Jan. 25
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Akzeptabel vorhergesagte Schneeverhältnisse und eine relativ geringe Lawinengefahr überzeugten mich kurz vor Jahresende die Tourenski anzuschnallen. Ich mache seit 45 Jahren Skitouren in den Alpen. Allerdings bin ich „mit den Brettern unter den Füßen“ im Winterschnee, nicht so ernst und entschlossen unterwegs wie mit den Kletterschuhen am Fels. Seit zwei Jahren befasse ich mich wieder etwas intensiver mit Schneeaufbau und Lawinenrettung, denn eine Skitour kann von einem Moment auf den anderen mit einem schrecklichen Tod enden. Das Tajatörl eine Scharte auf der Nordseite des Mieminger Gebirges war das Ziel.

Die tiefstehende Sonne schaffte es nicht über den Kamm der Bergkette. Entsprechend war es während der gesamten Tour recht kalt. Der Schnee entpuppte sich als eher schlecht und im untersten Teil der Tour war, wegen Schneemangels sogar Kampf mit den Latschen angesagt.

Und dennoch: eine eindrucksvolle, hochalpine Winterlandschaft entschädigte für Strapazen und Mühen. Abends, auf dem Rückweg durfte ich noch das seltene Schauspiel einer makellosen 3D-Spiegelung am (nomen est omen) Plansee in den Ammergauern erleben. Ein wunderschöner Jahresausklang!
