8a in Comano/Arco?

Katerina Bonapace im Schlüsselzug der fantastischen Tangenziale (7b) in Comano (Quelle: Topoführer „Klettern in Arco“ Manica/Negretti/Cicogna)

Wer kennt das nicht? Der erste Boulder/die erste Route in einem höheren Grad. Celebrations und dann stellt sich heraus: Mist die Kletterszene bewertet dieses piece als zu leicht für den Grad. Ok wieder mal nix. So ähnlich erging es mir letzte Woche in Comano. Schattig im Wald, im Hinterland von Arco auf 850 m Höhe gelegen. Nicht wie sonst üblich von deutschen Invasoren besetzt, sondern bisweilen still und einsam war es in Comano letzte Woche. Prime conditions?

Die 8a ergab sich schon im zweiten Versuch. Kann das überhaupt 8a sein? Zwar habe ich schon einige echte 8a geknipst, aber die Fragole weist mit knapp 200 Begehungen auffällig viele Bezwingende auf. Dennoch: ich fand sie subjekiv „sauschwer“, wie die Bayern zu sagen pflegen. Es hatte 27°, viel zu heiß um an kleinen Griffen zu zerren. Die 200 Begehenden (und noch viele mehr, die nicht hochgekommen sind) haben einige Griffe und Tritte glattpoliert. Aber ok, wer sich mit Graden befasst kommt nicht weiter. Deshalb: es war eine meiner schwersten Routen, die ich bisher geklettert habe. Subjektiv habe ich es so empfunden und das zählt ;).

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Bayerisches Talentkader im Frankenjura

Das Talentkader bouldert an „Kleopatras Nase“ bei Gößweinstein – Foto: Heiko Queitsch

Letzte Woche begleitete ich mit Rainer (Trainer Ulm) und Patty (BFB-Trainerin) sowie Heiko Queitsch (Local Legende) das Bayer. Talentkader ins nördliche Frankenjura. Es waren Tage, die von morgens bis abends mit sportlichen Aktivitäten gefüllt waren. Mit Heiko leitete ich vorrangig das Bouldertraining am Fels, aber auch Lead, Fußball, Frisbee, Schwimmen, Volleyball, Ausgleichstraining usw. standen auf dem Plan, wie die folgenden Bilder zeigen:

Hooktraverse am „Mushroom„, Foto: Heiko Queitsch
Stress für die Bademeisterin: 23 Bewegungsfanatics wollen rutschen
Gute Wettkampfkletternde können überall aufwärmen, Foto: Heiko Queitsch
vom Beachvolleyballfeld verschluckt
Ballspiele im Freien = idealer Ausgleich
Traverse zum Einklettern, Foto: Heiko Queitsch
Teamsport für Individualkämpfende
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Oberlandcup-Finale 2025 (Bericht/Ergebnisse)

Fotos: Peter Proebster, Matthias Ballweg, Thomas Lindinger

Die Münchner Stadtmeisterschaft und das Finale der Oberlandcupserie 2025 sind seit gestern Geschichte. Über 25 Jahre organisiere ich Kletterevents, teilweise bis zu 10 Wettkämpfe pro Jahr und manche davon liefen bis zu 3 Tage hintereinander. 1000de von Kletternden nahmen an den von mir organisierten Veranstaltungen teil.

Eröffnung Münchner Stadtmeisterschaft 2015

Die Münchner Stadtmeisterschaft organisiere und leite ich seit 2008 (aktuell im Kletter- und Boulderzentrum München-Freimann). Letztes Jahr ist das Oberlandcupfinale dazugekommen. Am vergangenen Wochenende ging das Oberlandcup-Finale in einer der größten Kletteranlagen der Welt, in München-Thalkirchen über die Bühne.

Eröffnung Oberlandcupfinale 2025

Auf Bad Tölzer Stadtmeisterschaft im Mai folgte die Gilchinger Meisterschaft im Juni und schliesslich die Münchner Stadtmeisterschaft in Freimann. A propos Stadtmeisterschaft München: sie wird von den DAV Sektionen München & Oberland seit 2003 veranstaltet (2003 nahm ich noch selbst als Athlet teil). Sie ist die Älteste und Größte ihrer Art in Deutschland und … bietet als einzige eine Handicapwertung (in 6 Klassen).

Münchner Stadtmeisterschaft 2025 – Handicap-Siegerehrung

Hier geht’s zum ausführlichen Bericht (incl. Ergebnissen) auf der Page von München & Oberland sowie zur Fotoserie Stadtmeisterschaft 2025 auf der Page des Kletter- und Boulderzentrum München-Freimann.

Finale Stadtmeisterschaft 2025: zwei parallel verlaufende, identische Routen im 8. UIAA-Grad wurden „auf Zeit“ geklettert

Auch das Finale findet in 8 Klassen (Kinder/Jugend/40+/Erwachsene – je weiblich und männlich) statt. Die Besten 60 der Vorrunden traten gegeneinander an.

Peter Sendele, der Herrensieger der Münchner Stadtmeisterschaft

Gestern verbannte ein fettes Regentief das Große Finale in München-Thalkirchen von der chilligen aber eben nassen Aussenarea in den trockenen Innenbereich. Dennoch war das gesamte Finale in allen drei Durchgängen (Viertel-, Halb-, Finale) von einer lässig-sportlichen und zugleich spannenden Atmosphäre geprägt.

Großzügige Sponsoren unterstützten den Oberlandcup 2025 mit dutzenden klasse Preisen, darunter das Sporthaus Schuster, Tenaya, Edelrid, Mountain Equipment, Chillaz und Metolius. Ingesamt nahmen 2025 viele 100 Athlet*innen an Oberlandcupserie und -finale in den 4 Verbundkletterhallen teil.

Der Regen verbannte das Oberlandcupfinale in die Innenboulderräume
Siegerehrung Stadtmeisterschaft 2025

Die Ergebnisse des Oberlandcup-Finales am 26.07.2025 (Thalkirchen):

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Klettern in Istrien im Juni?

Aussichtsloser Versuch in Medveja eine 7b+ bei 32° niederzuringen

1989 bin ich in Paclenica zum ersten Mal in Kroatien geklettert. Seitdem war ich öfters in Kroatien, zuletzt habe ich 2009 auf der Insel Hvar kroatischen Fels in der Hand gehabt. An der Ostküste Istriens, gegenüber von Rijeka, liegt eine Topdestination.

Die bis zu 45m hohen Felsen von Medveja hängen stellenweise 45° über

Einige 100 Meter über der Bucht von Medveja, bieten mehrere imposante und mit Tufa bestückte Wände eine relativ hohe Dichte an hervorragenden, schweren und schwersten Routen.

Der Zustieg zu den Felsen erfolgt von oben (natürlich am frühen Morgen, wenn es noch schattig und rel. kühl ist)

Mit „More“ kann Medveja sogar mit der ersten 9a Kroatiens aufwarten. Selbst Adam Ondra, der Sportklettermeister himself, hat Medveja schon 2016 einen Besuch abgestattet und das Gebiet für lohnenswert befunden (nachdem er „More“ abgehakt hatte😊).

Auch Lukas Bolesch ließ sich in Medveja von den hohen Temperaturen nicht abschrecken

Wer auf 8a.nu nachsieht wird feststellen, dass 90 % der Begehungen in Medveja nicht im Sommer sondern zumeist in der kalten Jahreszeit gemacht werden. Eigentlich ist es deshalb nicht wirklich sinnvoll im Juni dort einzuchecken… Aber in den 2010er Jahren habe ich bereits vier wunderschöne Kletterurlaube auf der griechischen Insel Kalymnos im Hochsommer verbracht, mit Hitze komme ich ganz gut zurecht. So wagte ich in diesem Juni einen zweiwöchigen Trip nach Medveja während der Pfingstferien.

Silja Schabert über der Bucht von Medveja

Zusammenfassend: es hat sich gelohnt, obwohl die für mich schweren Routen (erwartungsgemäß) nicht zur Debatte standen. Aber ein Topgebiet für zwei Wochen nur für sich alleine zur Verfügung zu haben? Das gibts nicht alle Tage, ausser du bist antizyklisch unterwegs, was übrigens ein Lebensprinzip von mir ist.

Analmario, 7a onsight bei (fast) tropischen Temperaturen

Davon abgesehen ist Istrien reich an Geschichte. Es gibt eine Menge zu besichtigen und zu bestauenen. Von den Überresten aus der Römerzeit, über Zeugnisse aus dem goldenen venezianischen Zeitalter (ca. 1290-1790) und Küstenstädtchen mit dem morbiden Charme der österreichischen K&K Gründerzeit (ca. 1790-1918) bis zur erfolgreichen Widerstandsgeschichte der Partisanen gegen den Terror Nazideutschlands in den 1940er Jahren ist eine Menge geboten. Istrien ist somit ein Art kleiner Schmelztiegel, der mittel- und südosteuropäische Einflüße und Geschichte vom Altertum bis zur Moderne verbindet.

Das Denkmal für die im Kampf gestorbenen antifaschistischen Partisanen von Lovran, dem Nachbarort von Medveja

Nachdem sich Kroatien in den 1990er Jahren vom serbischen Joch befreien konnte, ist es heute Teil der modernen, europäischen Demokratien in der EU. Das ist deutlich wahrzunehmen (z.B. halten sich viele Verkehrsteilnehmende vorbildlich an die Verkehrsregeln). Der Zustand von vor den antiserbischen Befreiungskriegen verglichen mit dem heutigen Kroatien spiegelt einen enormen Entwicklungssprung wieder. Ich habe dort in den 1980er Jahren noch Dörfer ohne Strom- und Wasseranschluss, sowie mit lehmgestampften Hauptplätzen incl. mittelalterlichem Ziehbrunnen gesehen, wo als einziges Transportmittel Esel genutzt wurden. Das heutige Kroatien dagegen ist ein pulsierendes, modernes, frisches Land im Herzen des freien Europas. Für kulturell und geschichtlich Interessierte ist die große Halbinsel am nordöstlichen Ende der Adria also immer einen Besuch wert, abgesehen von den vielfältigen Klettergebieten natürlich ;).

Das auf einem Berg trohnende, mittelalterliche, venezianische Örtchen Motovan erinnert mit seinen verwinkelten Gässchen und Durchgängen an die Zeiten als Istrien italienisch geprägt war.
Die kroatische Adria ist mit zahlreichen romantischen Buchten bestückt
Badefreuden im lauwarmen Wasser der Kvarner Bucht ( so heißt die große Bucht zwischen Rijeka und Medveja)
Eine Variante der sog. Froschtechnik kommt nicht nur am Fels zum Einsatz

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Bayerische Bouldermeisterschaft U17 + U21

Die besten Jugendbouldernden Bayerns versammelten sich am Maifeiertag in Memmingen. Dort hatte die DAV-Sektion Memmingen zur Bayerischen Bouldermeisterschaft U17/U21 geladen. Die Sektion Memmingen, die zu den ganz wenigen Sektionen in Deutschland gehört, die über eine große und moderne Boulderhalle verfügen, richtete den Wettkampf bereits zum dritten Mal aus. Entsprechend routiniert und professionell verlief die teilweise höchst spannende Veranstaltung. Ich durfte mein Können als Jurypresident einbringen, was mir dank der hervorragenden Zuarbeit ausnahmslos aller Beteiligten problemlos gelang.

Bericht des Kletterfachverband Bayern (BFB = Veranstalter)…

Bericht der DAV-Sektion Memmingen (= Ausrichtende)…

Fotos auf Instagramm…

Fotos der Veranstaltung…

Ergebnisse…

Der „hohe Rat“ tagt 😉
Volles Haus in Memmingen
Benedikt Joas – Sektion Krumbach, machte (leider nur) Platz 4
Elisabeth „Lizzy“ Kopp (USC München) in Boulder 1 der Quali U17 (Platz 9 / U17)
Artemii Sivash (Rosenheim), Bayer. Bouldermeister U17 (hier in Boulder 2 Finale)
Moritz Hage (Bayreuth & Hersbruck) machte Platz 5 in der U17
Luca Schuck (Bayreuth & Hersbruck) (Platz 3 / U17)
Tamara Strigo (München & Oberland) wurde Bayer. Bouldermeisterin U17
Siegerpodest U21 Männer: 1. Kilian Klementa (Regensburg) / 2. Taro Knandel (München & Oberland) / 3. Kai Peralvo Stockmann (Würzburg). Ganz rechts überwacht Selina Glaubitz in ihrer Funktion der Delegate des BFB die Zeremonie
Siegerpodest U21 Damen: 1. Mia Knandel (München & Oberland) / 2. Daria Keller (München & Oberland) / 3. Victoria Bittorf (Erlangen)

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2 x Krettenburg

Stefan Rehm in seiner fantastischen Bergzeitdaheim (7c+) an der Krettenburg (Sektor Pilastro) – Foto aus dem Kletterführer „Bayer. Voralpen“ (Bd 3) von Markus Stadler

Der schneeärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Beste Bedingungen um bereits mitten im Frühling in den Bayerischen Voralpen Hand an den Fels zu legen. Die Krettenburg, hoch über dem Spitzingsee situiert, ist ein rel. junger Klettersektor, an dem ich vor ein paar Jahren auch Neutouren erschlossen habe. Eigentlich kenne ich die Wand um diese Jahreszeit mit rutschige Schneeresten und vielen herumwurlenden Kletternden – aber Pustekuchen: Gar kein Schnee – nirgends, dagegen warmes Sonnenwetter, überall sprießen Blumen und Gräser, aufgeregtes Vogelgezwitscher im nahen Wald und ansonsten fast völlige Einsamkeit.

Was lag näher als sich ungestört zwei älteren Projekten zu widmen? Die beiden parallel verlaufenden Symphonie (7c) und Bergzeitdaheim (7c+) stammen von Stefan Rehm, der sie in der Hochzeit von Pandemie und Lockdown erschlossen hat. Die Symphonie nutzt den Einstieg der beliebten Pilastro (Crux links umgehen 7b/Crux direkt 7c), die ich damals zum Beginn der Pandemie erstbeging und zweigt nach der Crux rechts ab in die herrlichen Platten des Sektors. Sie ist ein Schmankerl von einer Tour und ist vielleicht die schönste Kletterei an der Krettenburg.

Die Bergzeitdaheim, parallel rechts daneben, würde der Symphonie sicherlich ihren Rang ablaufen, wenn da nicht ein paar leichte, kleinsplittrige Meter in ihrem unteren Teil den Kletterspaß schmälern würden. Dafür ist die Bergzeitdaheim mit 40 m, die mit Abstand längste Route an der Krettenburg. Zu meiner Überraschung gingen beide Routen recht schnell her – sicherlich hat das wunderschöne Ambiente zu meinem schnellen Erfolg beigetragen.

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Noch eine Skitour

Aufstieg zum Ampferstein, Blick zurück Richtung Inntal

Die Schneeverhältnisse sind Mitte April nicht mehr optimal. In Innsbruck sind sogar 23° vorhergesagt. Aber in höher gelegenen, nordseitigen Rinnen und Karen könnte noch was gehen. Der 2556 m hoch gelegene Ampferstein in den Stubaier Kalkkögeln bietet eine solche Rinne/Kar. Tief eingeschnitten und bis zu 40° steil, liegt hier bis in den Frühsommer hinein Schnee. Angesichts der ungewöhnlich hohen Temperaturen, war der Aufstieg eine rechte Plackerei. Belohnt wurden wir jedoch mit einem herrlichen Gipfelrundblick der von den Nördliche Kalkalpen (Lechtaler, Wetterstein, Mieminger, Karwendel, Rofan, Wilder Kaiser, Berchtesgadener) über die Zillertaler Zentralalpenkette mit Olperer, die Silvretta mit Zuckerhütl bis zu einige Spitzen der Ötztalern reichte.

Aufbruch Axamer Lizzum (mitten im Pistenrummel)
Aufstiegspause (ca. 2000 mNN)
und hinein geht’s in die Kalkkögel
„Unsere“ Rinne ist die etwas rechts der Bildmitte
Die Stubaier Kalkkögel von Norden. Sie bieten einige schöne Kare und Rinnen für Frühlingsskitouren
Rechts, oberhalb der Bildmitte ist das Gipfelkreuz des Ampferstein schwach zu erkennen. Rechts davon „unsere“ relativ steile Rinne
Wir „stürmen“ den Gipfel des Ampferstein (die letzten 100 m ohne Skier)
Blick vom Gipfel nach Nordosten ins Inntal, vorne die Nockspitze, ganz weit hinten rechts spitzen Zahmer und Wilder Kaiser hervor, die lange Bergkette über dem Inntal ist das Karwendelgebirge.
Blick vom Gipfel nach Südosten: vorne unten das Stubaital, dahinter das Brennertal und im Hintergrund die Zillertaler Zentralalpenkette
Mit Herbert am Gipfel des Ampferstein. Links unten neben dem Gipfelkreuz präsentiert sich im Inntal die prägnante Martinswand, in der heute vermutlich einige Kletternde gebraten wurden.

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Die Qual der Wahl

2. April, in München schlagen die ersten Bäume aus. Die Skisaison geht ihrem Ende zu. Die Schneeverhältnisse der letzten Monate waren eher bescheiden. Ein freier Tag in der Woche und jetzt heißt es zu entscheiden: Achleiten (Fels) oder Alpbach (Skitour auf den Gamskopf 2202mNN), die Qual der Wahl? 8:00 Uhr morgens in Kufstein zeigen sich die nordseitigen Sparchenwände wasserüberronnen. Da fällt die Entscheidung leicht: Alpbach ist eindeutig angesagt.

Kurz nach dem Start in Inneralpbach

Bis zum Parkplatz Inneralpbach grasgrüne Hänge, dann noch 30 Minuten in der Sonne die Skier tragen und schon ist klar: das wird ein herrlicher Skitourentag mit frischem, tiefen Pulverschnee als Belohnung. Die Entscheidung pro Skitour, war eindeutig die richtige Entscheidung!

beste Verhältnisse im Alpbachtal
Powder soweit das Auge reicht, ganz oben, hinten: der Gipfel des Gamskopf
Im Aufstieg – Blick nach Norden, ganz hinten unten die bayerischen Voralpen
Im Aufstieg: unverspurte Hänge kündigen den bevorstehenden Abfahrtsgenuss an
Eine Lockerschneelawine hat sich im Hintergrund gelöst
kurz unterhalb des Gipfels
Am Gipfel des Gamskopf
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist abfahrt.jpg
1200 Hm Pulverschnee warten…

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Skitour zum Jahresausklang

Am Tajatörl in den Miemingern

Akzeptabel vorhergesagte Schneeverhältnisse und eine relativ geringe Lawinengefahr überzeugten mich kurz vor Jahresende die Tourenski anzuschnallen. Ich mache seit 45 Jahren Skitouren in den Alpen. Allerdings bin ich „mit den Brettern unter den Füßen“ im Winterschnee, nicht so ernst und entschlossen unterwegs wie mit den Kletterschuhen am Fels. Seit zwei Jahren befasse ich mich wieder etwas intensiver mit Schneeaufbau und Lawinenrettung, denn eine Skitour kann von einem Moment auf den anderen mit einem schrecklichen Tod enden. Das Tajatörl eine Scharte auf der Nordseite des Mieminger Gebirges war das Ziel.

Am Ende des ersten Steilstückes im Aufstieg zum Tajatörl

Die tiefstehende Sonne schaffte es nicht über den Kamm der Bergkette. Entsprechend war es während der gesamten Tour recht kalt. Der Schnee entpuppte sich als eher schlecht und im untersten Teil der Tour war, wegen Schneemangels sogar Kampf mit den Latschen angesagt.

Tajatörl Blick nach Osten

Und dennoch: eine eindrucksvolle, hochalpine Winterlandschaft entschädigte für Strapazen und Mühen. Abends, auf dem Rückweg durfte ich noch das seltene Schauspiel einer makellosen 3D-Spiegelung am (nomen est omen) Plansee in den Ammergauern erleben. Ein wunderschöner Jahresausklang!

Plansee in den Ammergauern

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Russlands Assad: der Schlächter dieses Jahrhunderts

Das weltberühmte Graffity in Daraa

2011 sprayten Jugendliche in Daraa, einer Stadt im Süden Syriens einen Spruch an die Wand: “ Es ist an der Zeit, dass du gehst Assad!“ Die Halbwüchsigen wurden von den Schergen des Regimes verschleppt, gefoltert, z.T. getötet. Danach protestierten in Daraa 10.000de gegen Assad. Der wiederum ließ in die Menge schießen. Die Syrische Revolution hatte begonnen.

8. Dezember 2024: 10.000de feiern in Daraa die Flucht des Tyrannen und das neue Syrien

Am 8. Dezember 2024, nach 13 Jahren, die in der Menschheitsgeschichte einmalig sind, hat die Syrische Revolution gesiegt. Der von Russland gelenkte Tyrann Assad hat seinen Würgegriff an der Gurgel der Syrer gelöst und ist feige zu seinem Auftraggeber nach Moskau geflohen.

Jetzt kommt ans Licht was manche – auch ich in diesem Blogjahrelang berichteten, aber die meisten ( wohlstandsverwöhnt?) ignorierten: Assad hat das größte Massenvernichtungsprogramm seit Hitler in Syrien betrieben. 10.000de wurden im industriellen Maßstab systematisch vernichtet. Jeden Tag werden neue Massengräber auf den abgelegenen Anlagen der syrische Geheimdienste entdeckt. Brutalste Foltermethoden kombiniert mit psychischem Terror gegen Angehörige und Bekannte hielten die syrische Gesellschaft in Schach, während alle wußten: Assad saugt Syrien wie ein Vampir aus. Drogenmafia, Massenmord, organisierte Kriminalität im internationalen Maßstab– selbst die Angehörigen der 140.000 namentlich bekannten Verschwundenen der Opposition wurden mit Erpressungszahlungen gegen Infos über den Verbleib der Ermordeten ausgeraubt. Assad war sich keines Verbrechens zu schade.

Assad hat einen Bürgerkrieg im eigenen Land maßgeblich befeuert, dem mindestens ca. 500.000 Menschen zum Opfer fielen. Die UN stellte 2014 (nach 340.000 ebenfalls namentlich bekannten Getöteten) schändlicherweise die Zählung der Opfer ein. Weitere geschätzte 1 Millionen Syrer wurden in den Gewalttätigkeiten, die Assad vom Zaum brach, schwer verletzt. 13 Millionen Syrer flüchteten. Davon brachten sich 90 % – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – alleine vor dem blutrünstigen Diktator in Sicherheit. Assad, der bei seinen öffentlichen Auftritten auf feine Nadelstreifeanzüge und „well behaviour“ stets Wert legte, ist als der größte Schlächter unseres Jahrhunderts überführt.

Kein Wunder, dass er sich zu dem Mann flüchtete, der ihm in Zukunft diesen Titel voraussichtlich streitig machen wird:

Putin, der Herr und Meister Assad’s, kann mindestens genauso brutal sein. Er hat mit seiner russischen Streitmacht die prosperierende, demokratische Ukraine mit einem brutalen Angriffskrieg überfallen und versucht jetzt im Osten unseres freien Europas, das zu erreichen, was seinem Gouverneur in Syrien nicht gelang: die Unterdrückung eines ganzen Volkes mit systematisch organisierter Grausamkeit. Längst ist ein Kampf zwischen den Demokratien und den Diktaturen im Gange, eine Auseinandersetzung zwischen Freiheit und Bevormundung, zwischen Fortschritt und Stillstand, zwischen Moderne und Mittelalter.

Es bleibt zu hoffen, dass Putin genauso versagen wird wie sein kleiner, krimineller Bruder Assad. Andernfalls schaut es für uns in Europa dunkel aus und ein Schicksal wie das Syriens der letzten 55 Jahre steht uns bevor!

Die Syrer dagegen sind voller Hoffnung, denn schlimmer kann es nicht mehr werden. 100.000de feierten am Wochenende auf den Straßen, den Sieg der Syrischen Revolution. Yalla, Hurriya – Vorwärts, Freiheit!

8. Dezember 2024 in Damascus – Jubel überall – Syrien ist endlich frei!

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