Juni 16
15

Gorge du Tarn – Blick vom Tresor du Zebre Richtung De que fas aqui; Foto: J. Heinemann
Zum 10. Mal ging es zu Pfingsten in die Tarnschlucht. Damit ist dieser wildromantische Flecken Natur im südfranzösischen Massiv Central definitiv meine Lieblingsdestination zum Klettern. Ok, Bleau, Kalymnos oder auch die heimischen Alpen möchte ich keinesfalls missen, aber ein Hinweis, meiner Tarnaffinität ergibt sich aus den nicht seltenen Anfragen von neuen Tarnaspiranten bzgl. Empfehlungen. Dazu gleich ein kurzes Statement:
Inzwischen ist der größte Teil der Tarnwände für das Klettern wieder zugelassen und die offiziellen 350 Routen sind bestens saniert (es gibt noch weitere 350 „inoffizielle“). Wer aber glaubt um die obligatorisch weiten Hakenabstände herumzukommen, der sollte besser nicht zur verwunschenen, tief in das Massiv Central eingeschnittenen Gorge du Tarn anreisen. Wer allerdings auf extrem lange und überhängende Ausdauerhämmer in allerbestem Lochkalk (meist große, „weiche“ Löcher) steht und bei Flügen bis zu 20 m keine Bedenken hat, der ist hier bestens aufgehoben. Noch vor einigen Jahren war „die Tarn“ nur den Kletterern, die sich ab 7a wohlfühlen, vorbehalten. Dem ist nicht mehr so. Es gibt eine ganze Reihe an sehr schönen Routen auch im 6. Franzosengrad, darunter allerdings, wird das Angebot äusserst mager. Statement – Ende.

Geier über der Tarn; Foto: J. Heinemann

Eselwanderung, dieses Mal oberhalb des idyllischen Meyrueis
Zu meinem/unseren Tarnaufenthalt: Auch in diesem Jahr war wieder eine Anzahl an Bekannten vor Ort, u.a. Michi, Karin, Jochen, Carina, André, Jeannette und Spiri. Wer jedoch bitter fehlte waren Andi Dick und Irmi Braun. Andi hatte uns in den letzten Jahren zu später Stunde regelmäßig, bei einem Gläschen guten Weines, mit seinen schrägen Gesängen zum Schmunzeln und Lachen gebracht. Leider waren Andi und Irmi krankheitsbedingt „verhindert“. Zum Ausgleich analysierten wir die Krimis von Irmi. Aber versprochen: nächstes Jahr sind die beiden wieder dabei!

Trampolin, der ideale Ausgleich zum Klettern, v.o.n.u und v.l.n.r.: Silja, Antonia, Miro Mira, Spiri, Alex
Das übliche Procedere, auf 1/2 Tag Klettern folgt 1/2 Tag Unternehmungen in der Umgebung, wurde auch beim 10. Besuch der Tarnschlucht mit Freude beibehalten. Eselwanderung, Höhlenbesichtigung, Bauern- und Geiermuseum sowie die Kanufahrt auf der Tarn waren ebenso Pflichtprogramm, wie ein Tag in Sète am Meer (südwestlich von Montpellier). Einer der berühmtesten Chansoniers Frankreichs, der unvergessene Georges Brassons, stammt übrigens aus dieser wunderschönen Fischerstadt. Wir haben das ihm zu Ehren errichtete Museum besucht – empfehlenswert!

Graffiti im Hafenviertel – Die Freiheitsliebe des Georges Brassons ist in Sète überall präsent.
Auch einige Klettergroßtaten gibt es zu vermelden: Steffi hat im zweiten Versuch eine 7a+ (Self Controle/De que fas aqui) geknipst, Silja hat ihre erste 7c (Arachnide, im ersten Versuch) gemacht. Ich habe ein lange geplantes Vorhaben umgesetzt, Babylone, eine extrem athletische, supereindrucksvolle 7c+ (im zweiten Versuch) im Sektor Figues aux cul. Die zwei Wochen in der Tarn gingen viel zu schnell herum, mir kam es vor wie zwei Tage.

Der bekennende Individualanarchist Georges Brassons widmete viele seiner Chansons, dem unreflektierten Herdentrieb der Menschen.

Die Tarn ist auch ein beliebtes Kanurevier; Foto: J. Heinemann

In der berühmten Grotte D’Argilan über der Jonteschlucht; Foto: J. Heinemann

Kapelle auf der einsamen Causse (Hochebene) über der Tarnschlucht; Foto: J. Heinemann

Das wildromantische Katererstädtchen Le Rozier an der Tarn; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann

Nils macht Babylone; Foto: J. Heinemann
Juni 16
15
Das legendäre Mellobloco, das einmal im Jahr im italienischen Topboulder- und Klettergebiet des Val di Mello stattfindet muss man in meinem Alter nicht miterleben. 2000 bis 4000 meist jüngere Boulderer tummeln sich dann in den engen Talgründen um das kleine Dörfchen San Martino herum. Natürlich ist das ein Topereignis in der Kletterwelt, aber ich war gezwungen nur 5 Luftmeter von der DJ-Anlage entfernt zu früher Morgenstunde meinen Schlaf zu finden während 100te zur aktuell angesagten Housemusic abrockten. Am nächsten Tag war mein Bedarf an Ruhe entsprechend stark ausgeprägt. Da ich im Mellotal insgesamt schon etliche Wochen verbracht habe, wußte ich wo es ruhig sein würde. Am hintersten Ende des entgegengesetzt gelegenen Val Masino wurde mein Bedürfnis gestillt. Trotz Trainer B-Lehrgang, dessen Teilnehmer selbstverständlich vorrangig am Start waren, gelang es mir an diesem Tag einige Boulder bis 7B wegzudrücken. „Nur“ etwa zwei dutzend weitere, zumeist italienische Boulderer trieb das selbe Bedürfnis nach „Ruhe“ in diesen hintersten Winkel des Val Masino.
Am nächsten Tag öffnete der Himmel seine Schleusen und trieb unsere Gruppe ins heimische Füssen, der Heimatregion meines Lehrteamkollegen Christoph Gotschke. Dort belagerte der ganze Lehrgang zwei Tage die bekannte Kraftwerkswand und ich konnte noch eine harte 7c+ (Schreibtischlocal – im Tirolführer mit 7c aber na ja) wegdrücken. Selten hatte ich einen Lehrgang geleitet, bei dem ich derart erfolgreich klettern/bouldern konnte. Das lag aber auch an einem sehr sympathischen Team, das sich interessiert den neuesten Lehrinhalten widmete.
Mai 16
1

Nils freut sich auf dem Siegertreppchen in Rosenheim. Hajo Friederich hebt den obligatorischen 4-Halbe-Stiefel.
Es gibt sie noch: die lokalen Amateurwettkämpfe mit viel einheimischem Flair, einer extra Portion Witz und Tollerei und zugleich wird leistungsorientiert und fair geklettert (hier: gebouldert). Der jährlich stattfindende Rosenheimer Bouldercup zählt zu dieser Art von Veranstaltungen. Nach 6 Jahren Pause nahm ich dort wieder einmal teil und schaffte es ins Finale der 40+ Klasse. Dort war dann die Hölle los, Boulderweltcupstimmung im Rosenheimer Boulderstadel. Mit etwas Geschick konnte ich dort auf dem 2. Rang einchecken, hinter Hajo Friederich der voll zu Recht oben auf dem Stockerl stand.
Apr. 16
11

Gemeinsames Aufwärmen vor der Quali der Jugend B; Foto: Berthold Gillitzer
Am vergangenen Wochenende fand im Kölner Stuntwerk der Deutsche Jugendbouldercup und der deutsche Bouldercup der Erwachsenen statt. 170 Jugendliche aus den Klassen A + B traten gegeneinander an. Darunter waren auch ca. 25 Nachwuchsathleten von der Startgemeinschaft der DAV Sektionen München & Oberland. Zusammen mit Monika Retschy und Tabitha Eckfeldt betreute ich die begeisterten Boulderer. Einige sehr gute Ergebnisse konnten wir verzeichnen. So siegte Nationalkadermitglied Romy Fuchs souverän in der weiblichen Jugend A und Florian Hecht wurde mit etwas Glück Zweiter in der männlichen Jugend A. Die erst 16 jährige Leonie Lochner, die am Vortag sogar bis ins Finale der Damen vorstoßen konnte, machte an beiden Tagen jeweils einen sehr guten 5 Platz (Damen und Jugend A weiblich). Romy Fuchs scheiterte erneut, wie bereits vor ein paar Wochen in Hannover nur knapp an einer Teilnahme im Damenfinale. Überragend kletterte auch Monika Retschy auf. Sie deklassierte ihre Konkurrentinnen deutlich und gewann den Bouldercup bei den Damen unangefochten.
Bericht DAV Sektionen München & Oberland …
Apr. 16
3

Emotional Group Bouldering (EGB) in Algund
Vergangene Woche habe ich zusammen mit Pema Sherpa ein „gemischtes“ Trainingslager in Algund (bei Meran) und Ceredo (bei Verona) geleitet. Die Teilnehmer bezeichne ich deshalb als gemischt, weil sie sich aus den Wettkampfkadern 1 und 2 sowie aus dem Perspektivkader 1 der DAV-Sektionen München & Oberland zusammensetzten. Das Wetter war bestens, zumeist mild mit Temperaturen zwischen 15° und 20°.

Emotional Group Chilling (EGC) in Algund

Pemina hat den Überblick in Ceredo
In Algund wurde am Gneis gebouldert, in Ceredo an bestem Kalk der Vorstieg am Seil geübt. Sehr erfreulich auch, dass das bekannte Rock & Bloc Team aus Rosenheim in Ceredo mit am Start war. Die abendliche Teamkickermeisterschaft München-Oberland gegen Rosenheim konnten wir glücklich und denkbar knapp mit nur einem einzigen Tor Vorsprung (nach Verlängerung) für uns entscheiden. Das Team Rosenheim brillierte dafür am Fels und zockte dort einige Routen um 8a herum ab. Maxi Karrer gelang sogar die schwerste Route von Ceredo (eine 8c, seine erste).
Auch unser Team knippste in Ceredo einige Routen in „neuen“ Graden ab: Josephine Funk und Lisa Pollinger (7a), Franzi Kohl 7a (ihre 2.), Dominik Brack (7b+), Kathi Haimerl und Lara Lechner 7a+. In Algund wurde sogar ein 7B-Boulder nach etlichen kraftzehrenden Versuchen von Dominick Brack und Franzi Kohl bewältigt. Nachdem sich eines meiner Ringbänder „meldete“, beliess ich es beim Genussklettern (-bouldern). Mit den vielen schönen Gruppenerlebnissen, dem milden Wetter und der frühlingshaften Umgebung bleibt mir (und vermutlich auch den Teilnehmern) die Woche in guter Erinnerung.

Grafity in Südtirol

Grafity in Südtirol (Ausschnitt)

Grafity in Südtirol (Ausschnitt)
März 16
19

Hauptwand Achleiten: Beany, Hoody, Longsleeve, Hose von DIRECTALPINE.
Da waren dann doch noch ein paar Tage Winter angesagt, aber schon ist der Frühling da und die Temperaturen klettern. Gleich raus nach Achleiten (Wilder Kaiser) und ein paar Go’s in Handyman (eine 8a+ mit einer harten Einzelstelle), erstes Fazit: geht viel besser als beim letzten Mal…

Der junge Philipp Gassner (Bad Tölz) schnitt auf dem CLIMB FREE erwartungsgemäß sehr gut ab. Verbesserung seiner Wettkampftaktik könnte ihn in die deutsche Wettkampfelite katapultieren; Foto: KVB
Großmundig habe ich auf diesem Blog 2010 Trainertips, die es nicht überall nachzulesen gibt, angekündigt. Tatsächlich sind es über die Jahre nur einige wenige geworden. Mein Blog wird von nicht wenigen verfolgt und so komme ich auf meine Ankündigung zurück. Einen exklusiven Hinweis gebe ich hiermit: Ich habe die Livestreams der CLIMB FREE Finales am Freitag, Samstag und Sonntag (an letzterem auch das Halbfinale) kommentiert. Wer sich die Zeit nimmt und sich die kommentieren Livestreampassagen ansieht und anhört, der/die kann ev. für sich und sein Training eine Menge herausfiltern. Viel Spaß dabei…
Livestream Finale Bayerische Bouldermeisterschaft…
Livestream Halbfinale Bayerische Bouldermeisterschaft…
Feb. 16
20

Qualifikationsrunde Oberlandcup war gelungen; Foto: Marco Kost
Über 300 Teilnehmer und viele Tausende Zuschauer – der CLIMB FREE, der sich aus dreitägigen Boulderveranstaltungen auf der Münchner Messe Freizeit, Reisen und Erholung zusammensetzt, mauserte sich zum Massenevent. Nach einer monatelangen Vorbereitungsphase ging eine der aufwendigsten Boulderwettkampfveranstaltungen Deutschlands sauber über die Bühne. Als Hauptorganisator waren es für mich sehr anstrengende aber auch sehr schöne Tage.

Volles Haus auf dem CLIMB FREE; Foto: Marco Kost

Viele Tausende Zuschauer verfolgten das Event; Foto: Marco Kost

Der Pfaffenhofener Oliver Schmidt begeisterte durch seinen virtuosen Boulderstil…; Foto: Marco Kost

Marcos Falcon, der „Argentinische Panther“ hookt im Finale des Oberlandcup; Foto: Marco Kost

Auch starke Kids sind auf dem CLIMB FREE am Start; Foto: Marco Kost

Der 8. CLIMB FREE ist Geschichte – Lokalmathadorin Tabitha Eckfeldt gewann den ersten Oberlandcup der Serie 2016 bei den Damen; Foto: Marco Kost
Feb. 16
11
Der CLIMB FREE wird an allen drei ‚Tagen im Livestream auf www.kletterfachverband.de übertragen.

CLIMB FREE 2015; Foto: Marco Kost
| Freitag 12.02. 1. Oberlandcup 2016 | ||||||
| 9:00 | Start Quali Kinder + Jugend | |||||
| 10:00 | Start Quali Erwachsene + 40+ | |||||
| 12:00 | Ende Quali Kinder + Jugendliche | |||||
| 13:00 | Ende Quali Erwachsene + 40+ | |||||
| 14:00 | Start Finale Kinder + Jugendliche | |||||
| 15:30 | Start Finale Erwachsene + 40+ | |||||
| 18:15 | Veranstaltungsschluss | |||||
| Samstag 13.02. Erster Bayer. Jugendbouldercup 2016 | ||||||
| 9:00 | Start Qualifikation Jugend C | |||||
| 10:30 | Ende Qualifikation Jugend C | |||||
| 11:00 | Start Qualifikation Jugend B | |||||
| 12:30 | Ende Qualifikation Jugend B | |||||
| 13:00 | Wettkampf Jugend D | |||||
| 16:15 | Start Finale w/m (C->B) | |||||
| 18:30 | Veranstaltungsschluß | |||||
| Sonntag 14.02. Bayer. Bouldermeisterschaft Erwachsene | ||||||
| 9:00 Start Qualifikation männliche | ||||||
| 9:15 | Start Qualifikation weibliche TN | |||||
| 12:30 | Halbfinale M+W | |||||
| 15:30 | Start Finale W + M | |||||
| 18:00 | Veranstaltungsschluß | |||||

Monika Retschy macht den letzten und schwersten Finaleboulder im letzten möglichen Versuch; Foto: DAV
Ein Saisonauftakt nach Mass war der Deutsche Bouldercup und der Deutsche Jugencup Bouldern in Hannover am vergangenen Wochenende. Oder um es mit anderen Worten zu beschreiben: die Athleten des Kletterteams München & Oberland haben noch nie auf einem nationalen Wettkampf derart gut abgeschnitten. Monika Retschy siegte souverän bei den Damen und Alex Averdunk machte Bronze bei den Herren (Samstag). Bemerkenswert auch: Die erst 15 jährige Romy Fuchs schlitterte in ihrem ersten Erwachsenenwettkampf mit dem hervorragenden 7. Platz nur ganz knapp an der Finaleteilnahme der besten deutschen Boulderfrauen vorbei. Am Sonntag ging die Jugend an den Start. Romy Fuchs gewann in der Jugend A vor ihrer Kaderkollegin Leonie Lochner. Bei der Jugend B machte Elias „Spiri“ Heinemann Platz 2. Nachdem Spiri im Finale gleichauf mit dem Favoriten Jonas Fertig (1./Rosenheim) boulderte, verwies ihn „nur“ das Vorrundenergebnis auf das zweite Stockerltreppchen.

Präsentation Finalistinnen der Jugend in Hannover; Foto: Fabian Werner

Romy Fuchs im Finale; Foto: Fabian Werner

Elias „Spiri“ Heinemann im Finale; Foto: Fabian Werner

Leonie Lochner im Finale; Foto: Fabian Werner

Romy und Leonie auf dem Podium; Foto: Fabian Werner

Spiri auf dem Podium, Foto: Fabian Werner

Die Athleten von München & Oberland in Hannover (v.l.n.r.): Franzi, Leonie, Spiri, Florian, Romy, Anton, Falk, Felix (nur Moni fehlt); Foto: Fabian Werner