Jan. 18
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Der Stein der Weisen
Kletterer/Boulderer, die an ihrer Form arbeiten und irgendwann nicht mehr weiter kommen, beginnen sich mit völlig absurden Dingen zu befassen:
Nur mit der zerlöcherten Hose von 1989 ins Projekt einsteigen, Chalk in der Microwelle anrösten, zwei doppelte Espresso am Wandfuss, die 2. Bombija Mate extra vor dem Einzügler, eine starke Gauloise nach der ersten Serie einer Ausdauereinheit inhalieren, verspiegelte Sonnenbrille, Ohrstöpsel, Armschoner, zwei Tabletten Schmerzmittel, Chalkreserve an der Hose, Lotussitz auf Fingerspitzen, 8 Einarmige hintereinander, einarmige Hangwaagen, Hangwaagen am kleinen Finger, sich selbst watschen vor dem Schlüsselzug, gepumpte Arme eingipsen, stinkendes Maskottchen am Chalkbag, Luftfeuchtigkeitmesser am Einstieg abfragen, Techniktraining mit Gewichtsweste wahlweise Rucksack oder Bleigürtel, höhere Mächte vor dem Einstieg anbeten, den Hund am Einstieg schimpfen, sich mit dem Schiri vor dem Finale anlegen, einen Konkurrenten in der Isloation hart anrempeln, in der Tour fluchen/singen/pfeiffen/spucken/husten usw, usw. Das habe ich mir alles nicht ausgedacht sondern zumeist (amüsiert) beobachten dürfen, bisweilen (nicht so amüsiert) erleben müssen, manches sogar selbst ausprobiert (und schnell wieder verworfen).
Dennoch so ein paar individuelle Geheimtips gibts natürlich. Aktuell arbeite ich immer wieder mal mit dem sogenannten Stein der Weisen (s. Foto)…und ich bilde mir ein, das sei recht erfolgreich, aber wer weiß, was als nächstes kommt…? 🙂
Jan. 18
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Voll auf Speed
Seit über einem Jahrzehnt wird zum Jahresanfang die Deutsche Kletterschiedsrichtertagung durchgeführt. Unter der Leitung von Johannes Altner fanden sich gestern die deutschen C, B und A Schiedsrichter in Darmstadt zu ihrem alljährlichen Meeting zusammen. Ich bin tatsächlich schon im 10. Jahr dabei! Aktuelle Regeländerung wurden vorgestellt und diskutiert. Strittige Fälle aus der Wertung der vergangenen Wettkampfsaison wurden genauso detailliert untersucht wie besondere Vorkomnisse aus dem internationalen Wettkampfgeschehen (bevorzugt dieses Mal aus China).
Dieses Jahr nahmen über 20 Schiedsrichter an der Tagung teil. Generalthema war die Speeddisziplin. Hierzu wurde ein Workshop durchgeführt. Darauf aufbauende Praxisübungen mit eingebauten tückischen Fehlern (z.B. zwei fast gleichzeitige Fehlstarts im selben Finale-„Race“) zeigten wie komplex das Regelwerk Speed ist. Ein paar amüsante Fotos aus der Aufstellung der Startsituation an der „Speedwand“ sind hier zu sehen…

Ines nimmt Maß, Ferld zieht das Seil aus dem Ohr
Jan. 18
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Das neue bayerische Landesleistungszentrum Klettern mit seiner riesigen Aussenwand. Im Vordergrund die Überdachungen für die weltcuptaugliche Aussenboulderwand.
Alles Gute im neuen Jahr wünsche ich den Lesern meines Blogs. Um einen guten Ausblick auf 2018 zu geben, werfe ich einen Blick auf das neue Landesleistungszentrum Klettern in Augsburg. Im Vorstand des Kletterfachverbandes Bayern (KVB) haben wir über zwei Jahre in enger Zusammenarbeit mit der DAV Sektion Augsburg an dem Projekt gearbeitet. Nachtsitzungen teilweise bis in die früghen Morgenstunden incl. ständiger Arbeitstreffen wurden zum Standard – aber es hat sich gelohnt. Zum Ausklang von 2017 hat der Vorstand des Kletterfachverbandes die Baustelle des neuen Landesleitungszentrums in Augsburg besucht. Es wird ein mächtiger Bau mit riesigen Kletterwänden und diese werden zu einem erheblichen Teil vorrangig den bayerischen Leistungskletterern zur Verfügung stehen…Eröffnung bereits im April. Auf der Seite der Alpenvereinssektion Augsburg kann man mehr erfahren.

Neues bayerisches LLZ von Nordwesten. Wenn man die Größe der Personen direkt an der Wand genau betrachtet erkennt man die Dimension der weltcuptauglichen Aussenwand…
Dez. 17
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Sogni d’Inverno – Camil hat zum Ende der Trainingssaison im Winter mal wieder eine visuelle Zusammenfassung unserer Trainingsinhalte erstellt. Zum ersten Mal auch ohne Text. Ich arbeite seit einigen Jahrzehnten bei weitem nicht nur im Kletterbereich intensiv mit Symbolen um mich mental auszurichten (Ziele) und zu formen (innere Beständigkeit). Camil hat in diesem Fall ebenfalls eine hervorragende Meditationsvorlage für die Verinnerlichung von komplexen Trainingsinhalten erstellt. Es gibt auch noch ein zweites Video von Camil, das für Aussenstehende zumindest ansatzweise verständlicher ist (s.u.).

Skizze Boulder Kraftproblem
Am vergangenen Wochenende habe ich zusammen mit Robert Leistner den DAV-Lehrgang Trainer B Leistungsport „Bouldern und Routenbau“ in Roberts eigener Kletterhalle „Mandala“ in Dresden geleitet. Robert hatte gemeinsam mit Dirk Uhlig ein komplett neues Konzept für diesen Lehrgang erstellt.
Das Konzept gibt erstmals einen genauen „Fahrplan“ vor, wie sich Wettkampfboulder aufschlüsseln und welche Fähigkeiten Wettkampfboulderer dementsprechend haben müßen. Hinzu kam eine Boulderhalle, die zu den ganz wenigen wirklichen Spitzenhallen in Deutschland zählt. Die modernen Boulder, die i.d.R. mit viel Raffinesse zu lösen sind, passten ideal zum Lehrgang, haben alle Teilnehmer gefordert und viel Spaß gemacht.
Mit dieser neuen Systematik zum Wettkampfbouldern haben Robert Leistner und Dirk Uhlig sicherlich wegweisend gearbeitet. In nächster Zeit wird sich in der deutschen (Boulder-) Wettkampfszene voraussichtlich einiges ändern, so viel bin ich mir sicher…

Schraubunterricht unter den kritischen Blicken von Robert Leistner

Skizze Boulder Balanceproblem
Dez. 17
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Dez. 17
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Susanne (Trainerin Sichtungskader), Winni und Nils mit Scheck und Pokal „Das Grüne Band“
Die Commerzbank zeichnet jedes Jahr besonders erfolgreiche Sportvereine mit dem Preis „Das Grüne Band“ aus. Gefördert wird dadurch besonders erfolgreiche Sportarbeit im Kinder- und Jugendbereich, übrigens nicht nur mit Schwerpunkt Leistungssport. Diesen Preis hat das Kletterteam München & Oberland 2017 erhalten. Die beiden DAV-Sektionen haben sich bei der Kletterförderung zusammengeschlossen.
Am 02.12. war das Übungsleitersymposium in Benediktbeuern mit über 300 anwesenden Fachübungsleitern, genau der richtige Ort zur Überreichung des Auszeichnung. Zusammen mit Walter Treibel, einigen Trainern und mit Winni Kurzeder (organisatorische Leitung Oberland) habe ich als sportlicher Leiter des Fördersystems die Auszeichnung entgegen genommen. Im vierstufigen Fördersystem „Kletterteam München & Oberland“ trainieren 440 Kinder und Jugendliche in den DAV Kletterhallen Münchens. Es ist das bundesweit größte und in seiner Gesamtheit auch erfolgreichste lokale Kletterfördersystem in Deutschland. Das Geld wird in neue Teamwear direkt an die Mitglieder der Kader „weitergereicht“. Vielen Dank an die Commerzbank dafür!
Bericht der DAV Sektionen München & Oberland…

Der Preis (und Preisgeld) geht formal an die DAV Sektion Oberland, das ausgezeichnete Fördersystem Kletterteam München & Oberland wird jedoch von beiden Sektionen gemeinsam organisiert und unterstützt.
Dez. 17
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Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder eines Bundeslehrteams des DAV zum Austausch, zur Weiterbildung bisweilen auch zum Kennenlernen, wenn zwei Lehrteams gemeinsam tagen. So war es auch am vergangenen Wochenende in Arco. Die Lehrteams Bergsteigen und Sportklettern verbrachten gemeinsam einige arbeitsreiche und unterhaltsame Tage in Arco. Es wurde viel diskutiert (z.B. das neue Kurssystem) und ausprobiert (z.B. die sog. Sensorschlaufe). Letztere könnte zukünftig in der Sicherungstechnik Einzug halten. Vorraussichtlich wird bis dahin noch ein Jahr Probezeit für diese (nicht ganz neue) Erweiterung der Sicherungstechnik vergehen. Natürlich wurde auch geklettert und im Gegensatz zu Deutschland war das Wetter in Arco fast durchwegs astrein (bei a…kalten Temperaturen) und Arco ohne Klettern ist bei gutem Wetter eigentlich nicht vorstellbar…

Das Lehrteam tagt (Arco Nov. 2017)
Nov. 17
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The little island Telendos in front of Massouri/Kalymnos.
In 2016 again we visited Kalymnos. It was a funny holiday with two deals: Climbing and dancing. FYI: if you prefer 5 days a week a very quiet destination and big party (wedding) during the weekends, than you should go to Vazanellis in Arginonda…

Greek event on Kalymnos
Nov. 17
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Zum 11. Mal in der Tarnschlucht. 1 Mal a 2 wochen, das ist insgesamt fast ein halbes Jahr. Ich kenne dort (fast) jede Wand und ca. 100 der über 500 „offiziellen“ Routen (tatsächlich gibt es ca. 700) . Dieses Jahr hatte sich Silja ein mentales Testpeace vorgeknöpft. „Bras de Fer“ eine 40m Ausdauerroute, die für sie mit 7a+ eigentlich nicht schwer ist. Die Herausforderung besteht eigentlich darin nach 30 m und einer ausgesetzten Liegebank ein knackiges 3m-Dach zu überwinden an dessen äußerster Kante sich der dynamische Schlüsselzug befindet.
Ich habe eine Fotoserie geschossen, wie Silja die Dachkante überwindet und den oberen Teil klettert, die man in einem kleinen Film nach Art eines Daumenkinos betrachten kann. Clicke hier -> Bras de Fer
Zum Urlaubsende knipste die 13-jährige Silja noch ihre erste 7c+ ab. Ebenfalls ein 40m Ausdauerhammer mit Crux kurz unter dem Umlenker im Sektor „De que fas aqui“.