Feb. 20
12
Sonnenuntergang an der Kantabrische Küste, Nordspanien, ideal für Anfänger im Wellenreiten
Letztes Jahr habe ich mich 3 Wochen in Kantabrien aufgehalten und eine neue Sportart lieben gelernt: Wellenreiten. Natürlich ging auch am Fels was und so war ich immer im Wechsel einen Tag mit dem festen Element und einen Tag mit dem weichen Element am Kämpfen. In Kombination mit morgendlichem Yoga, war das eine Runde Sache… Mir ist es in 3 Wochen gelungen insgesamt 5 Minuten auf dem Brett zu stehen und ein paar Wellen zu „reiten“, ach ja und eine wunderschöne 8a sowie eine noch schönere 7c+ sind mir im ersten Versuch gelungen… Kantabrien, die „Perle des Nordens“, wie die Spanier zu sagen pflegen, hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Am abgelegenen Felsmassiv Calabreru in der Region La Hermida (Kantabrien), 300 m über Talgrund
Am bekannten Massiv Rumenes, Kantabrien
Jan. 20
2
Der Sprung in Rauchopfer (8a+)
Ein Jahrzehnt ist vorbei und Moderne Zeiten stehen uns bevor. Nach meinem und auch vielen anderen (erneuten) Aufrufen, die Menschen in Syrien vor dem Kreml und seinem blutsaufenden Statthalter Assad zu schützen, hat sich wiederum nichts getan. Weitere 230.000 Menschen sind geflüchtet in den letzten Wochen, sie werden über kurz oder lang versuchen zu uns zu kommen, denn in Assads Reich gibt es nur zwei Alternativen: Krieg oder Grabesruhe. Seit ich auf das Massaker in Syrien hinweise (2013) hat sich NICHTS geändert. Im Gegenteil es ist mit jedem Jahr schlimmer geworden und… es wird NOCH SCHLIMMER werden! Mal sehen, wie lange die Achseln noch gezuckt werden… im Irak tobt seit 3 Monaten der IDENTISCHE Aufstand (400 Tote) wie in Syrian seit 105 Monaten (400.000 Tote)… und dann ist da ja noch der Iran selbst. Dort gab es im November 3 Tage lang Unruhen: 1500 Protestierer ließen die Mullahs in den Straßen des Landes eiskalt alleine in diesen 3 (!) Tagen erschiessen, 7000 sind seitdem verschwunden… Das Wegducken wird im nächsten Jahrzehnt immer schwerer werden, diese Voraussage wage ich zu machen, auch wenn einmal ein gewisser Adolf Schicklgruber behauptet hat: „Das Gewissen ist eine jüdische Erfindung.“
Panoramawandl in Achleiten um die Jahreswende
Zurück zum Alltag: Am 20. Dezember gelang mir zum ersten Mal eine offizielle 8a+, die Route Handyman in Achleiten. Zugegebenermaßen ist in dieser Route Körperlänge nicht von Nachteil, aber Handyman war doch eine der zwei schwersten Routen, die ich bisher geklettert bin… angespornt von diesem Erfolg habe ich gleich in noch eine 8a+ in Achleiten „reingeschmeckt“: Rauchopfer am herrlich gelegenen 25° steilen Panoramawandl. Eine kleingriffige Wandstelle wird nach einem schlechten Ruhepunkt gefolgt von einem weiten Jump, dann noch mal ein weiterer Zug.
Mir sind alle Einzelstellen auf Anhieb geglückt, jetzt fehlt „nur noch“ der Durchstieg. Auf den folgenden Fotos sieht man auch, dass ich den Mastia, den neuen Slipper von Tenaya trage: 100% präzise, 100% sensibel UND bequem, er hat mir auch im Handyman geholfen!
Dez. 19
24
Seit über zehn Jahren präsentiere ich Kletterrätsel auf den von mir moderierten Wettkämpfen. Wer sie löst bekommt einen Preis. Hier nun ein Kletterrätsel der ganz besonderen Art, bei dem es um Herrn Zekra, Weihnachten und ein Klettergebiet geht. Es gibt nichts zu gewinnen ausser vielleicht ein paar neue Sichtweisen, aber vielleicht sind die es ja wert sich die Rätselarbeit zu machen. Also fangen wir mit Herrn Zekra an (scroll down):
Herr Zekra lebt (zumindest heute noch) in einer Stadt gar nicht soooo weit weg von einem Klettergebiet. Seine Heimatstadt liegt zumindest viel näher an dem Klettergebiet, als es die allermeisten Kletterer vermuten würden. Das Klettergebiet bietet viele lange, einmalige Routen in bestem Kalk und in allen Schwierigkeitsgraden. Es wird seit vielen Jahren von vielen tausend Kletterern, darunter sehr vielen Deutschen, besucht.
So viel kann ich zum Herrn Zekra schon mal verraten: gerade jetzt um Weihnachten hat Herr Zekra alle Hände voll zu tun, wie sonst kaum jemand auf dieser Welt (das heißt auch wenig Schlaf für Herrn Zekra). Um es klar zu stellen: Herr Zekra hat zwar einen Bart, aber er ist nicht der Weihnachtsmann. Dennoch: die Kinder in seiner Stadt, die Herrn Zekra kennen haben zu ihm ein ähnliches Verhältnis wie zum Weihnachtsmann, denn Herr Zekra schenkt etwas ganz Kostbares. Ja Herr Zekra schenkt sogar etwas Unbezahlbares. Genauer gesagt: er schenkt das Kostbarste überhaupt. Für die Kinder seiner Stadt ist Herr Zekra der Weihnachtsmann, gerade auch heute an Weihnachten.
Und Herr Zekra klettert auch. Wenn er klettert, dann hat er immer einen weißen Helm der bekannten Klettermarke Petzl auf. Er gehört einer Gruppe von Männer und Frauen an, die alle mit weißen Petzlhelmen klettern. Und um es noch spannender zu machen: Seine „Klettergruppe“ hat ein, wen wundert es, eigenes Abzeichen, das einen weißen Petzlhelm zeigt. Viele Leute von seiner Gruppe klettern gerade jetzt um Weihnachten besonders viel mit ihren weißen Helmen herum – aber nochmal: alles keine Weihnachtsmänner und -frauen.
Zurück zum Klettergebiet: Das Gebiet erreicht man mit dem Flugzeug, je nach dem von wo man kommt…ganz offen gesagt: die allermeisten Kletterer kommen dorthin mit dem Flugzeug (trotz Flugscham) und nicht mit dem Auto oder Zug. Sie landen auf dem nächst größeren Flughafen, der übrigens nahe dem Meer liegt.
Da fällt mir noch was zum Herrn Zekra und seiner Klettergruppe ein. Es mag absurd klingen aber Herr Zekra und sein weiß behelmtes Team sind gar keine Kletterer im klassischen Sinne, denn sie beklettern keine Felsen sondern – Überraschung! – sie beklettern nur Ruinen. Und weil es auch ein richtig krasses Rätsel ist: Nein – Herr Zekra und seine Kollegen/innen sind keine Archäologen oder Forscher, sie klettern in Ruinen um anderen Menschen etwas zu schenken (s. oben).
Falls der/die geneigte Leser/in jetzt nur Bahnhof versteht, hier noch der Link, der den Herrn Zekra mit dem eingangs erwähnten Klettergebiet verbindet: Beim Landeanflug auf den Flughafen beim Klettergebiet kann man auf das weite Meer hinaussehen und man kann die Küste einer großen Insel erkennen (bei guter Sicht). Seit Sommer 2015 kann man nordöstlich der besagten Insel in manchen klaren Nächten vom Flugzeug aus bisweilen Lichtblitze weit draussen auf dem Meer sehen. Diese Blitze stammen von Russischen Schiffen und ab und zu fliegt auch mal ein russisches Kriegsflugzeug hoch oben am Himmel über das Klettergebiet in Richtung auf die Heimat von Herrn Zekra.
Herr Zekra hat übrigens, trotz seiner völligen Übermüdung, gestern ein Video auf You Tube eingestellt (seinen weißen Helm hat er in dem Video nicht auf). Er ist, nebenbei bemerkt, der örtliche Chef der „Klettergruppe“ in seiner Heimatstadt. Sie heißt Maaret al Nouman und in ihr lebten bis Vorgestern noch 25.000 Einwohner und ein paar 10.000 Flüchtlinge. Seit gestern Nacht und im Schutz des Nebels (manche sagen, den kann nur der Weihnachtsmann geschickt haben), sind alle unterwegs (zu uns natürlich – wohin sonst?). Gut möglich, dass die Menschen bei ihrer „Reise“ in den nächsten Wochen und Monaten in der Gegend des o.g. Klettergebietes vorbeikommen.
Die Rätselfrage Nr.1 : wie heißt das Klettergebiet, das übrigens nur 20 Flugminuten von der Heimatstadt des Herrn Zekra entfernt ist?
Rätselfrage Nr. 2: Warum lieben die Kinder, der Heimatstadt von Herrn Zekra, die Männer und Frauen mit den weissen Petzlhelmen so?
Viel Spaß beim Auflösen!
Das Video von Herrn Zekra:
Am 24. Dezember 2013 berichtete ich auf meinem Blog bereits über die Situation, wie sie Herr Zekra derzeit erlebt. Seit 9 Jahren scheint sich die Heimat von Herrn Zekra auf einem anderen Planeten zu befinden und die Zeit dort stehen geblieben zu sein… denn kein Aufschrei zwingt unsere Politiker dem Menschenschlächter Assad das Handwerk zu legen…nach 9 Jahren (4 Jahre länger als der 2. Weltkrieg, 2 Jahre länger als der 7 jährige Krieg) geht das Schlachten vor der Haustüre Europas unvermindert weiter und Putin, der Assad mit Kriegsflugzeugen und Geld unterstützt, freut sich, dass Flüchtlingswelle auf Flüchtlingswelle Europa destabilisiert…
Unter dem unten folgenden Tag Syrien, kannst du sehen, dass sich nichts geändert hat…
Ergänzung 25.12. hier ein Dronenvideo udn ein Video aus der Gegenrichtung der Fluchtwelle vom 22. und vom 24.12. (zur Info: die Flüchtlingstrecks werden regelmäßig von Russlands und Assads Kriegsflugzeugen beschossen, aber keine Angst, in diesen 2 Clips ist das nicht zu sehen):
#Syria: unbelievable number of E. #Idlib residents fleeing ongoing #Russia|n-backed Assad's Offensive & heading to Turkish border. pic.twitter.com/w0Y8A9jWRr
— Qalaat Al Mudiq (@QalaatAlMudiq) December 24, 2019
Nachtrag März 2022: Der russische Kreml schüttet seit Jahren Schmutz über die White Helmets aus. Tasächlich sind sie eine der erfahrensten Rescue Teams der Welt. Hier sieht man wie eine kleines SCD Team einen Jungen aus einer steilen Wand rettet.
Deutscher Jugendcup Lead 2015 in Freimann; Foto: DAV/Marco Kost
Am Samstag findet in Freimann der deutsche Jugendcup Lead statt, auf dem die deutschen Jugendmeister ermittelt werden.
An der hervorragenden Aussenwand werden die 140 besten Jugendkletterer Deutschlands, darunter auch die 12 besten Nachwuchskletterer aus München. Aus den meisten deutschen Bundesländern haben die jeweiligen Landesverbände ihre Topathleten entsandt, darunter fast das gesamte Jugendnationalkader.
Luis Funk nahm schon 2015 als einer der jüngsten Teilnehmer Jugend B am Deutschen Jugendcup Lead in Freimann teil. Er hat sich bis ins Nationalkader hochgeklettert und startet am Samstag bei den Älteren der Jugend A; Foto: DAV/Marco Kost
Hier geht es auch um die Bewerbung für das Nationalkader für den jungen Nachwuchs in der Jugend B. Dieses Ziel zu erreichen ist gar nicht mehr so leicht wie in den Jahren zuvor. Man muss sich zuvor durch Landesqualifikationen und die Landesmeisterschaft erfolgreich hindurchkämpfen um für einen Deutschlandwettkampf nominiert zu werden. Die Qualifikation startet um 9:30 mit der Jugend B, die Jugend A folgt um 13:00. Ab 16:30 startet das Finale der Tagesbesten, dann geht es um die Wurst. Als Hauptorganisator auf der Ausrichterseite bin ich mit dem Helferteam von München & Oberland im Einsatz.
Ein spannender Wettkampf ist zu erwarten und mögen die Besten gewinnen!
Ankündigung bei den DAV Sektionen München & Oberland…
Die 140 besten Jugendathleten Deutschlands gehen am Samstag an der fantastischen Aussenwand in Freimann an den Start; Foto: DAV/Marco Kost
Aug. 19
8
Regelmäßig reise ich durch ganz Deutschland und besuche dabei im Jahr im Schnitt ca. 2 bis 3 Dutzend verschiedene Kletterhallen. Um die 100 Hallen, darunter alle ganz Großen Deutschland’s habe ich während der letzten Jahrzehnte besucht. Die beste Halle Österreichs ist unbestritten die Kletterhalle Innsbruck kurz Ki. Die beste Italiens ist wahrscheinlich die Kletterhalle in Bruneck (Südtirol).
Das „Ki“, die eventuell beste Kletteranlage der Welt steht in Innsbruck und ist immer mal eine Reise wert (Foto Ki)
Ein Teil des Vorstiegsbereiches des Ki (Foto Ki)
Architektonisch zumindest unschlagbar, das KeZeBruneck (Foto KeZeBru)
Schwieriger wird es bei der weltweit einmalig großen Auswahl an Kletterhallen in Deutschland (aktuell 350 davon 200 des Alpenvereins). Bei den reinen Boulderhallen ist es schon nicht so einfach ein Urteil zu fällen. In die engere Auswahl kommen aus meiner Sicht insbesondere auch wegen des gelungenen Schrauberstils, aber auch auf Grund der allgemein guten Traiingsbedingungen auf jeden Fall das Mandala in Dresden, das E4 in Nürnberg, das Studio Bloc in Pfungstadt und das Flashh in Hamburg. Übrigens alles kommerzielle Hallen und der Nachweis, dass in der Frage Boulderhallen der DAV den Zug insgesamt leider verpasst hat.
Die Bergstation von Süden, mit ihren über 18 m hohen Aussenwänden, die sich übrigens um die Ecke ziehen
Bei der Frage nach der besten Seilkletter (Lead-) halle Deutschlands ist die Auswahl auch recht groß, letztlich bleiben aber nur wenige Hallen (fast alle DAV) insbesondere auf Grund ihrer Wandhöhe und Auswahl an gelungenen und auch schweren Routen übrig. Das erst 2018 neu eröffnete DAV-Landesleistungszentrum LLZ in Augsburg zählt dazu, ebenso wie die DAV-Kletterhallen in Neu-Ulm und Darmstadt und natürlich das DAV Kletter- und Boulderzentrum München Nord (Freimann).
DAV Kletter- und Boulderzentrum München Nord (Freimann) mit seiner großzügigen Aussenwand (Foto Kletterzentrum)
Boulderraum in Freimann
Wenn man sich jedoch Gedanken macht, welche wohl die beste Kombihalle Deutschland (Lead + Bouldern) ist, dann kommt man an der „kommerziellen Nicht-DAV-Halle“ Bergstation in Hilden bei Düsseldorf kaum vorbei. Was die Bergstation in Hilden besonders auszeichnet: Die Halle vereint alles was das Kletter-/Boulderherz bedarf (s. Fotos). Insbesondere die Trainingsmöglichkeiten für Klettern auf hohem Niveau sind deutschlandweit unschlagbar. Dass die Bergstation mit zwei ständig bekletterbaren Speedlinien zuzüglich einer extra Klassikspeedlinie, sowie diversen Kraft- und Koordinationstrainingsmöglichkeiten nebst großzügig-angenehmem Yogaraum und einer ganzen Reihe an Automatic Belays spitze ist, steht dabei ausser Frage.
Der Krafttrainingsraum der Bergstation verfügt über alleine ca. 10 verschiedene Hängeboards und mehrere (teilweise verstellbare) Systemwände zum Koordinationstraining. Ein Barren für Stütz- und diverse Kisten für das Beintraining gehören selbstverständlich auch dazu.
Mit viel Freude habe ich deshalb in Hilden vergangene Woche einen Lehrgang 2 Trainer B Leistungsklettern zusammen mit Lehrteamkollege Robert Kraska in der Bergstation geleitet. Sehr interessierte Aspiranten Trainer B, die zum Teil bereits auf einen erheblichen Erfahrungsschatz als Klettertrainer zurückgreifen konnten, nahmen in Hilden teil. Einer der drei Hallenbetreiber nahm selbst als Kursteilnehmer teil. Alleine diese Tatsache wirft ein wenn auch kleines aber für mich dennoch höchst aussagereiches Licht auf das tatsächliche und professionelle Engagement der Bergstationaktiven. An dieser Stelle möchte ich meinen ausdrücklichen Dank ausdrücken, was sowohl die Unterstützung unseres Kurses als auch der support für das Leistungsklettern im Allgemeinen durch die Bergstation betrifft!
Die Bergstation-„45er“ hat Maße von sage und Schreibe 6,5 x 4,5 m.
Bergstation: großzügiger Yogaraum, ausgestattet mit warmem Holzboden
Ein Teil des Boulderbereiches der Bergstation
Auch die Leadwände im Innenbereich der Bergstation bieten alles was die Seilklettererin braucht, u.a. die vermutlich höchste Dichte an schweren Kunstwandrouten (bis 11- UIAA) in Deutschland.
Kinder- und Anfängerbereich in der Bergstation
Aug. 19
6
Der gemütliche Biergarten des Kletterzentrum Waldkraiburg (Foto: Kletterzentrum Waldkraiburg)
Der BFB (Bergsport Fachverband Bayern) der auch für das Leistungsklettern in Bayern zuständig ist, hat in den letzten Jahren eine enorme Ausweitung seiner Aufgaben und Einsatzbereiche erfahren. So werden auch dringend hochqualifizierte Leistungssportrainer gesucht. Im Juli war ich deshalb im Auftrag des DAV Bundesverbandes in Waldkraiburg/Mühldorf um neue Trainer C Leistungssport für den BFB auszubilden. Zusammen mit meinem Lehrteamkollegen Andi Hofmann leitete ich die Ausbildung von 12 Aspiranten, die allesamt aus Bayern stammten.
Ausschnitt Flipchart: Theorie Mentaltraining
Erfreulicherweise bestanden fast alle Teilnehmer die beiden Prüfungen (eine Teilnehmerin muss einen Teil noch nachholen). Die Sektion Mühldorf verfügt im nahen Waldkraiburg über eine moderne und für die örtlichen Verhältnisse geradezu riesige Kletterhalle. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen. Ich schätze die freundliche Atmosphäre, die es in vielen kleinen eher ländlich orientierten Sektionen gibt. Jede/r grüßt in der Kletterhalle. Wo ausser am Berggipfel gibt es das noch?
Aug. 19
5
Die über 30 Jahre alte Beton-Freianlage des DAV Kletter- und Boulderzentrums München-Süd (Thalkirchen) wird mittlerweile nur noch wenig genutzt. Damit Boulderer, Familien und Spitzensportler wieder eine moderne Trainingsmöglichkeit erhalten, muss die Anlage dringend modernisiert werden. Der Bezirksausschuss 6 Sendling lehnt die dringend notwendige Modernisierung des DAV Kletter- und Boulderzentrums München-Süd (kurz auch Thaki – wie Thalkirchen – genannt) ab. Wer, wie ich, zu den regelmäßigen Nutzern von Thalkirchen gehört, weiß dass die Anlage von 1999 in die Jahre gekommen ist.
Die Sanierung ist aus zweierlei Gründen notwendig:
a) ALLGEMEINE SANIERUNGSBEDÜRFTIGKEIT: zum einen ist die alte Anlage (also auch innen) dringend überholungsbedürftig. Es stinkt im Obergeschoss aus dem Klo heraus und das seit Jahren. Es gibt keinen Aufzug für Handicapler, die Gänge sind eng und dunkel, die gesamte alte Anlage ist ein dunkles Loch. Sämtliche Räumlichkeiten in der alten Halle sind eng und nur eingeschränkt zu nutzen. Das betrifft u.a. Schrauberraum, Umkleiden, Duschen, Gänge, WCs und den Putzraum. Der Boulderraum im DG ist zwar als Museumsstück interessant aber nicht wirklich nutzbar. Der Kraftraum kann als solcher tatsächlich nicht bezeichnet werden. Es ist ein 6 qm Raum in den Umkleidetüren hineinschlagen, das vorgenannte Klo hineinstinkt, er ist schlecht lüftbar und maximal 3 bis 4 Personen können gleichzeitig dort trainieren (bei einer Anlagenfrequnz von bis ca. 700 Besuchern täglich). Jeder popelige Fitnessraum in einem Seniorenheim ist besser für Krafttraining geeignet als dieses abgewetzte, hineingequetschte Raumeck. Beweglichkeit ist ja bekanntlich Trump, dazu bräuchte es weite (wetterunabhängige Fläche), die gibt es in ganz Thaki (ausser im Sommer draussen im Kies) nicht. Jede bessere moderne Kletteranlage verfügt über so etwas ähnliches wie einen Yogaraum. Seminarräume gibt es zwar tatsächlich zwei, aber diese zählen für eine der größten Kletteranlagen der Welt sicherlich nicht zu den größeren…
b) SANIERUNGSBEDÜRFTIGKEIT AUS SPORTLICHER SICHT: zum anderen entspricht die veraltete Anlage aber auch aus rein sportlicher Sicht schon seit über 10 Jahren nicht mehr dem was Klettern/Bouldern ist/benötigt. Wer einmal in einer der ca. 50 modernen Boulderanlagen Deutschlands zu Gast war, wird den offiziellen Namen von Thaki („Boulder- und Kletterzentrum München Süd) nur noch mitleidig wahrnehmen können. Als Boulderer kommt diese Halle für mich schon lange nicht (mehr) in Frage (notgedrungen bin ich dort auch zwei bis drei Mal/Jahr beim Bouldern anzutreffen). Jede/r der/die ein bischen Ahnung vom modernen Bouldern hat wird mir zustimmen. Um es bildlich verständlicher zu machen: Bouldern in Thalkirchen ist wie Fußballspielen mit Tennisball auf dem Schulhof, zur Not geht es halt irgendwie… Zu der Fragestellung wie in Thalkirchen eigentlich Leistungsklettern stattfinden soll, wenn doch Bouldern die zugehörige Kerntrainingsmaßnahme ist, brauche ich mich damit nicht mehr zu äussern. Kurzum: die Generalsanierung von Thaki ist seit Langem überfällig.
Deshalb: Unterstütze bitte die Petition „#Boulder statt Beton“, die sich an den Oberbürgermeister Dieter Reiter richtet!
Über 200 Freizeitathleten nahmen teil; Foto: Marco Kost
Über 200 Freizeitkletterer (und auch einige Kletter“profis“) nahmen an der Münchner Stadtmeisterschaft Mitte Juni im DAV Kletterzentrum München Nord (=Freimann) teil. Als Hauptorganisator und Moderator waren damit für mich höchst ereignisreiche und zufriedenstellende Tage verbunden. Zuletzt wurden auch die Gesamtsieger der Oberlandcupserie nach einem packenden Finale gekrönt.
Markus Herdieckerhoff, der während seine Jugend in „meinem ersten“ Wettkampfkader trainierte, wurde alter und neuer Stadtmeister und Sieger der Oberlandcupserie 2019; Foto: Marco Kost
Ein hervorragendes Schrauberteam, das sich überwiegend aus Trainern des Kletterteams von München & Oberland zusammensetzte, hat eine Menge an gelungenen, herausfordernden Bouldern geschraubt.
Spaßgarantie auf der 17. Münchner Stadtmeisterschaft; Foto: Marco Kost
Insgesamt waren die Reaktionen von Teilnehmern und Publikum mehr als zufriedenstellend. Eine ungewöhnlich große Anzahl von offiziellen Vertretern aus Stadtrat und Bezirkausschuss, als auch DAV Trägerverein der Münchner Kletterhallen, wohnten der Veranstaltung bei. Spendable Sponsoren darunter CLIF-Bar, Metolius, Tenaya, Mantle, Chillaz, Beal, und Thule gaben hochwertige Preise im Gesamtwert von über 5000,- an die Teilnehmer aus. Vielen Dank dafür!
…Bericht Homepage München & Oberland
…kleines Video zur Münchner Stadtmeisterschaft 2019
Juli 19
10
Hoch her geht es bei der Münchner Stadtmeisterschaft
Am kommenden Samstag findet in München-Freimann die 17. Münchner Stadtmeisterschaft statt. Wieder werden viele Freizeitkletterer aus der Region, darunter auch einige Handicapkletterer, teilnehmen. Manche Athleten reisen auch aus dem gesamten Süddeutschen Raum an, denn es gibt kaum einen vergleichbaren Freizeitwettkampf, der nach einem fairen und konsequenten Regelwerk mit Schiedsrichtern stattfindet.
Siegerehrung Handicap
Gerade Nichtprofis, die ohne Druck ein bischen die Luft eines regulären Wettkampfes schnuppern wollen, fühlen sich auf der Münchner Stadtmeisterschaft wohl. Nicht zuletzt werden extra für Kinder und Jugendliche kreierte Kletterprobleme geboten.
Dementsprechend wird in vier verschiedenen Klassen, Kinder-Jugend-Erwachsene-40+ (jeweils weiblich und männlich) gestartet. Die Handicapler starten in 6 eigenen Klassen in Toproperouten. Zum ersten Mal wartet die Münchner Stadtmeisterschaft mit einem Nachhaltigkeitskonzept zum Schutz der Umwelt auf.
Die Halle kocht beim High-Jump contest
Die Münchner Stadtmeisterschaft ist auch der Schluss- und Höhepunkt der Oberlandcupserie. Spannend wird es deshalb auch am Nachmittag, denn im Finale entscheidet sich, wer Oberlandcupgesamtsieger 2019 wird. Also auf geht’s zur Münchner Stadtmeisterschaft!
Matthias Able wurde Oberlandcupgesamtsieger 2018
Anmeldung zur Münchner Stadtmeisterschaft…
Spannende Routen, die insgesamt sehr gut aufgingen, stellten den Teilnehmern vor anspruchsvolle Bewegungsaufgaben; Foto: DAV Landesverband NRW
Einen weiteren Schraubereinsatz, wieder eher im Norden Deutschlands hatte ich zu absolvieren. Vergangene Woche hatte ich die Ehre zusammen mit Nikola Petrov die offene NRW-Landesmeisterschaft Lead in der DAV-Kletterhalle Wupperwände (Wuppertal) zu schrauben. Ein gelungener Wettkampf wurde mit dem zeitgleichen Topclip der beiden Favoriten Jiline Grote und Jonas Brandenburger, die im Finale als Letzte in die weit überhängende Wand starteten, gekrönt. Wenn nicht eine Menge Schraubereinsatz und -glück im Spiel gewesen wäre, hätte man auch annehmen können, dass ein fiktives Drehbuch für diese Veranstaltung nicht besser hätte geschrieben werden können. Es waren voll anstrengende Tage (wie immer beim Schrauben) die mit einem erfolgreichen Event belohnt wurden.
1,2 Millionen kamen zur CSD Parade nach Köln, die Stadt war fest in der Hand der LGTB-community. Minderheitenschutz und – rechte sind ein Kennzeichen von freien Gesellschaften. In diesem Sinne, toll, dass so viele da waren. Photo: Zeit
Der tatsächliche Höhepunkt dieser Tage war jedoch die Zugfahrt von Wuppertal nach Köln am Sonntag. An diesem Tag fanden sich 1,2 Millionen Menschen zur europaweit größten CSD (Christopher Street Day, der war vor genau 50 Jahren) Veranstaltung in Köln ein. Der Zug war vollgepfercht mit höchst schrillen (aber nicht nur schrillen) und überraschend vielen jungen Menschen, die neben Bussi Bussi insbesondere durch ihre stramme Partyaffinität auffielen. Kurzum ich gehörte im Zug eindeutig zur Minderheit – eine Erfahrung, die ich in diesem Fall nicht missen möchte! Davon abgesehen, ich habe noch nie in meinem Leben mit so vielen unbekannten Menschen in so kurzer Zeit einen solchen Spaß gehabt. Und darüber hinaus: „Gemeinsam stark!“ das Motto des diesjährigen CSD, das war mit jeder Pore zu spüren!
Bericht auf der Homepage des DAV Landesverbandes Nordrheinwestfalen
Bericht + Fotos der Zeit zur CSD Parade in Köln