Apr. 10
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Jeder Kletterer hat nach einer gewissen Zeit ein Leistungsplateau, ab dem sich die Steigerung nur mehr langsam vollzieht. Bei vielen Kletterern die nicht im frühen Kindesalter mit Leistungsklettern starten, liegt dieses Plateau bei ca. 8- bis 9-. Bei Spitzenathleten liegt dieses Plateau bisweilen erst im 10. Grad. Ab dann helfen auch ein paar Tricks und Tips nicht mehr viel weiter. Spätestens dann wird i.d.R. systematisch, konsequent und meist mit fachlicher Unterstützung trainiert (oder Job und Familie hinten an gestellt). Dann heißt es Ackern mit Blut, Schweiß und Tränen. Rotpunktbegehungen benötigen dann nicht mehr zwei oder drei Versuche sondern 10 oder 20. Adam Ondra machte diese Erfahrung erst im phantastischen Grad 9b (12-). Kein Wunder: er hat schon als kleines Kletterkind, von der körperlichen Anpassung und seinem Talent abgesehen, umfangreiche Variationen im Klettersport erfahren. Nach 29 Versuchen in „Golpe de Estado“ sprach er von „mentaler Tortur“. Auch bei ihm könnte nun das Leistungsplateau erstmals in Sicht und eine weitere Steigerung nur mit Blut, Schweiß und Tränen zu erreichen sein…