Gorge du Tarn, die 13.

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Sichern vom Stand aus, mitten in der Wand hoch über dem Tarnfluß

Vielleicht ist es gar nicht so übertrieben, wenn ich mich Tarnschluchspezialist nenne. Zumindest wenn es um Fragen des Klettersports in der einmaligen Naturlandschaft der Gorge du Tarn geht, kenne ich mich mitlerweile recht gut aus. Zum 13. Mal war ich über Pfingsten dort und … es war, wie die 12 Male zuvor, wieder unfassbar schön. Eigentlich hatte ich vor ein paar schwere Projekte anzugehen, die ich im letzten Jahr ausgecheckt hatte. Aber dann war es so (perfekt) kalt, dass ich umdisponierte.

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Sektor Reverend hoch über der Jonte

Endlich war die Gelegenheit gekommen um den, um diese Jahreszeit viel zu heißen Südwänden, der nahe gelegenen Gorge de la Jonte einen Besuch abzustatten.  Der Sektor Reverend hielt mehr als er versprach und dort gefiel es mir fast noch besser als in der Tarnschlucht (Wand hoch oben, weiter Blick, herrliche Landschaft, Geier in nächster Nähe kreisend). Nach kurzem Check machte ich eine saugute 7c+ schnell im Toprope. Leider war es am nächsten Tag schon wieder zu heiß um der Jonte einen weiteren Besuch abzustatten … nächstes Jahr wirds hoffentlich wieder so kalt.

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Blick vom Sektor Reverend in die Jonteschlucht. Die Felsen gegenüber sind knapp 200 m hoch, liegen aber im Naturschutzgebiet und befinden sich damit fest in den Händen – besser: Klauen – von hunderten Geiern.

 

Zumindest in den schattigen Tarnwänden blieb es auch weiterhin vergleichsweise kalt und so war ich knapp am Durchstieg einer 8a+ Platte dran (ein Zug fehlte). Am nächsten Tag stiegen die Temperaturen leider deutlich weiter an und dann war das Spiel auf der schmierigen Platte natürlich aus.

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Sichern mit Dummyrunner am De que fas aqui

So knipste ich nur zwei Projekte, „Air France“ am linken De que fas aqui und „Le bug de l’an débile“ am unteren Foetus (beide 7c)  ab. Obgleich damit der „der große Wurf“ ausblieb, gilt für mich auch weiterhin das Motto: ein Jahr ohne Tarn geht gar nicht :).

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Um das romantische, kleine Kathererörtchen Sainte Enimie windet sich der Tarnfluss. Im Hintergrund darüber ahnt man die karge Causse Hochebene, die mit steilen Hängen in die Tarnschlucht abbricht.

Erfreulich, dass mir nur eine Woche später, die Route Kalypso (8a) an der Geisterschmied bei Kufstein recht locker von der Hand ging. Die Tarnschlucht als Trainingsareal scheint auch seine Wirkung zu haben…

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