Ashima Shiraishi und andere Wunderkinder…

Spiri auf dem Weg zum Münchner Meister 2013; Foto: Marco Kost

Spiri auf dem Weg zum Münchner Meister 2013; Foto: Marco Kost

Ashima Shiraishi machte erstmals vor etwa 5 Jahren von sich reden. Damals boulderte sie mit gerade einmal 8 Jahren ihre erste V10 (das ist auf der UIAA-Skala so etwas ähnliches wie eine 10). Sie hatte damit den Rekord von „Wunderkind“ Adam Ondra vor fast einem Jahrzehnt, der mit 10 Jahren eine UIAA 10 kletterte eingestellt. Kleine Kinder, große Zahlen da gibt es so einige Geheimnisse zu lüften, was das Kletterkönnen der Kinder angeht. Ihre Hebelkräfte sind meist günstig, mit ihren kleinen Fingerchen können unhaltbare Microleistchen zu guten Zwischengriffen mutieren und dann ist da noch das geringe Körpergewicht… aber lästern war schon immer die Kunst der Unwissenden. Man kommt allen Unkenrufen zum Trotz nicht darum herum: mit Ashima Shiraishi und co tritt eine neue, superstarke Generation auf die Bühne der Klettergeschichte. Inzwischen ist Ashima 13 Jahre alt und hat als erstes weibliches Wesen eine 8B (11- UIAA) gebouldert und zugleich noch ein paar 8c+ Routen geklettert (alle in erstaunlich kurzer Zeit). Sie ist damit die Klettererin, die in Bouldern und Routen zugleich  jemals am schwersten geklettert ist – mit 13 Jahren! Was wird Ashima mit 16 oder 20 Jahren klettern? Voraussichtlich werden die Kids der Zukunft die Kletter- & Boulderszene der frühen 2000er alt aussehen lassen… Allerdings ist Ashima nicht nur eine besondere Nummer wie alle Klettergötter, sondern sie hat auch noch einen Papa, der Bewegungslehrer in einer altjapanischen Tanzkunst ist. Papa Shirashi ist kein Kletterer, wie die Eltern von Adam Ondra und einigen anderen Superkletterkindern, sondern er ist Profi einer mehr als 2000 Jahre alten, hochritualisierten Bewegungsschule. Ashimas Erfolge gehen vermutlich indirekt auch auf die fernöstlichen Bewegungskünste zurück. Yoga, Aikido etc. sind derzeit einige der wichtigsten Impulsgeber für den Klettersport. Noch immer wissen nur ganz wenige Kletterer wie Schulter- und Beckenkoordination physiologisch sinnvoll und sportlich effektiv zugleich funktioniert. Die Schulterverletzungen haben schon seit einigen Jahren die Fingerverletzungen im Klettersport überrundet. Der Mensch stammt zwar bekanntlich vom Affen ab, aber nicht nur unsere geistigen sondern auch unsere körperlichen Strukturen haben sich in den letzten 5 Millionen Jahren massiv verändert. So können wir z.B. zwar durchaus im Sinne des Bewegungsablaufes hangeln wie ein Gibbon, gut ist das für unsere Schultern aber keineswegs Dieses Wissen ist für Profis aus den fernöstlichen Bewegungskünsten nichts Neues – Ashima hangelt z.B. selbstverständlich mit zentrierter Schulter. Es würde mich nicht wundern, wenn Ashima auch noch mit 50 Jahren am oberen Ende der Kletterskala unterwegs ist. Dass das vielleicht auch bei „meinen“ Kids im Wettkampfkader 2 von München & Oberland  der Fall sein wird, dafür setze ich mich jeden Tag ein. Ich kann dabei u.a. aus der Erfahrung von fast 10 Jahren Leistungstraining ( zwei bis drei Mal die Woche) mit Kindern und Jugendlichen schöpfen. Ein Junge aus „meinem“ Kader, Elias „Spiri“ Heinemann, hat 4 Tage nach seinem 13. Geburtstag seine erste 8B gebouldert und hat sich damit sozusagen  in den „Pantheon“ der Kinderkletterstars eingereiht. Selbstverständlich spiele ich bei dieser Leistung eine gewisse Rolle, aber die absolute Hauptarbeit leistet, bei allem Stolz den ich für Spiri und „mein“ Wettkampfkader empfinde, immer der Athlet selber.

Bericht zu Spiri auf dem Portal von München & Oberland …

Im Sommer 2013 trafen wir Ashima in Magic Wood…

Ashima Shirashi auf Facebook…

Aktuelles Video über Ashima mit ihrem Vater und ihrem Trainer Obey auf vimeo…

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